@ Ostseester,
die Bilder halten die Erinnerungen aus alten Zeiten wach.
Personenzug fährt in Schönefeld ein
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mihu
@ Ostseester,
die Bilder halten die Erinnerungen aus alten Zeiten wach.
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mihu
Jepp, genau so sieht's aus. Und diese Zeiten kommen nicht wieder. Definitiv nicht. Bestes Beispiel ist die faktische Abkopplung Brandenburgs vom Fernreisenetz mit hochwertigen Zügen und Fernzugcharakter. Statt dessen propagieren die gleichgeschalteten Medien, Politik und Verbände den "moderen Fernbus". Da bekomme ich das kalte K... . Auf einen Artikel in der vorletzten ADAC-Motorwelt, dem Presseorgan meines Lobbyverbandes, habe ich Folgendes geschrieben und eine zu erwartende, leider meine Meinung bestätigende Antwort erhalten - zu deren propagandistischen Inhalt mir dann nichts mehr einfiel - es wären eh nur Perlen vor die Säue.
ZitatAlles anzeigenSehr geehrte Damen und Herren,
der in der aktuellen ADAC-Motorwelt vorgestellte Postbus irritiert mich doch sehr. Besonders im Zusammenhang mit dem Artikel "Der Verkehrskollaps" von Seite 20, frage ich mich wohl zurecht nach der Rationalität in der Entscheidung des ADAC, sich im "lukrativen Markt" des Fernbusverkehrs zu engagieren. Einerseits fühle ich mich zurückversetzt in die Nachkriegszeit, als Post-Busse strukturell unterversorgte Gebiete befuhren und für Mobilität unter der einfachen Bevölkerung sorgten. Und andererseits kann ich nicht verstehen, daß man doch tatsächlich ein an vieler Orten tagtäglich kollabierendes Verkehrssystem noch weiter belastet und ein hoch kapazitives Verkehrssystem wie die Schiene noch weiter vernachlässigt. Also anstatt mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern, wird noch mehr Personenverkehr von der Schiene auf die Straße verlagert. Die Wirtschaft mißbraucht seit Jahren deutsche Straßeninfrastruktur als mobiles Lager. Die Finanzierung, Ausbau und Unterhalt dieses Systems wird aber von der Allgemeinheit getragen. Die Abgaben des Güterkraftverkehrs stehen seit langem in keinem Verhältnis zu den verursachten Schäden durch Überbeanspruchung, Überlastung (was kostet Stau volkswirtschaftlich betrachtet)
Eine Flasche, die bereits bis zum Rand voll ist, wird noch weiter befüllt. Und alle Beteiligten feiern diesen Vorgang, der in der Physik als Gesetzmäßigkeit "Wo ein Körper ist, kann kein zweiter sein" bekannt ist.
Sie schreiben, daß der Postbus viel Service bietet, Beinfreiheit ... Aber denken Sie mal zurück, an die Zeit vor der Mehdornisierung der Bahn. Da gab es in den Zügen noch Abteilwagen mit üppiger Beinfreiheit und keine für den Nahverkehr konzipierten Doppelstockwagen. Ihre Garderobe hing während der Fahrt nicht in ihrem Sichtbereich und Sie konnten einfach mal so auf den Gang gehen und sich die Beine vertreten. Möglichkeiten zur Gepäckaufbewahrung bestanden auch ausreichend - im Gegensatz zum ICE, der analog Flugzeugen nur noch für Handgepäck Platz bietet.
Für mich verfolgt die Einführung des "Fernbusses" ein viel komplexeres Ziel. Das Gros der Fernbusunternehmen befindet sich seit langem fest in der Hand der DB und wird durch so genannte Subunternehmer gestützt. Wir wissen darüber hinaus, daß die Bahn, nur noch auf Profit und Ausschüttung ausgelegt und durch die Schröder-Regierung von der "Fessel" des Beförderungsauftrags "befreit", seit Jahren Neuanschaffungen im Flächenverkehr scheut. Für die Aufrechterhaltung des IC-Verkehrs fehlen der DB neue Fahrzeuge, da die aktuell eingesetzten Wagen teils 30 Jahre alt sind und ihre Nutzungsdauer nach der x-ten Modernisierung längst überschritten haben. Man verfolgt nun bei der Bahn konkrete Pläne, durch Streckenabgaben an Wettbewerber/Tochterunternehmen aus dem Regionalverkehr freigesetzte Doppelstockwagen für den Einsatz im IC-Verkehr zu modifizieren und ggf. für Geschwindigkeiten bis 180 km/h zu "ertüchtigen". Aus Sicht des Herstellers ist dieses Unterfangen nicht zu befürworten.
Der Fernbusverkehr kommt, auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht der DB AG, allen Überlegungen sehr entgegen. Denn langfristig werden, auch aufgrund des Preisgefälles, Regionalexpreßzüge wegen sinkender Nachfrage entbehrlich. Die Bahn kann sich nun auf das Kerngeschäft, den Business- und reinen Fernverkehr in ICE's und ähnlichen Zuggattungen konzentrieren. Weiterer Nebeneffekt: Werden Bahnstrecken im Personenverkehr nicht mehr benötigt, kann man sich teurer, weil unterhaltsintensiver Infrastruktur, wie z. B. Weichen, entledigen.
Für mich verliert mit diesem verhalten der ADAC an Glaubwürdigkeit. Natürlich ist der ADAC eine Lobby-Vertretung für den Straßenverkehr. Aber gerade deshalb sollte der ADAC auch Fehlentwicklungen monieren. Sie können nicht einerseits über verkehrsgeplagte Gemeinden berichten, mehr Gelder für Unterhalt und Neubau im Straßenverkehr fordern und andererseits mehr verkehr auf die Straße bringen. Deutschland besitzt das dichteste und, leider nur noch ehemals, am besten ausgebaute Schienenverkehrssystem der Welt - und es wird nicht genutzt! Das ist Irrsinn. Statt dessen debattiert man über eine Mauteinführung. Für mich ist es schon jetzt fragwürdig, ob meine Interessen vom ADAC noch ausreichend vertreten werden.
Mit freundlichen Grüßen
Die Antwort:
ZitatAlles anzeigenvielen Dank für Ihre E-Mail.
Seitens des ADAC gibt es keine grundsätzlichen Bedenken gegen die Liberalisierung des Buslinienverkehrs.
Wir erwarten dadurch keine massenhafte Abwanderung von der Schiene zum Bus, sondern in erster Linie vom Auto bzw. der Mitfahrgelegenheit zum Linienbus. In erster Linie werden Fernbuslinien auf Strecken nachgefragt, die derzeit durch die Bahn nicht attraktiv bedient werden oder bedient werden können, beispielsweise die zeitaufwändige Strecke München-Dresden.
So kann auch "mobilitätseingeschränkten" Personen (kein eigener Pkw aus wirtschaftlichen Gründen möglich) oder Personen, die hohe Kosten für die Mobilität aufwenden müssen (Wochenend-Fernpendler), künftig eine interessante Alternative angeboten werden.
Eine Monopolstellung eines einzelnen Verkehrsunternehmens (DB) ist zudem auch nicht förderlich im Hinblick auf die Kundenorientierung.
Für das dem ADAC entgegengebrachte Vertrauen danken wir Ihnen und wünschen Ihnen allzeit gute, sichere Fahrt.
Mit freundlichen Grüßen
Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC e.V.)
Mitgliederservice
Was für eine Bla-Antwort des ADAC - hätten nur noch Textbausteine gefehlt;)
@ 03-1010
Deine Antwort rahme ich mir ein !
Mal ganz ehrlich Ostseestern, was hattest Du für eine Antwort von einem AUTOMOBILCLUB erwartet? Ich hätt mir da keine Hoffnung gemacht, etwas gegen Fernbusse zu hören, noch dazu gegen die Eigenen. Die sollen ja auch Gewinn bringen, sowas redet man nicht schlecht, sondern schön
Grüße vom Freckel
Freckel †: Natürlich ist mir bewußt, daß der ADAC als Mitinitiator und Unternehmer am Joint Venture ADAC-Postbus hinter seiner Unternehmenslinie steht.
Nun mein Aber: Mein Leserbrief kritisierte nicht unmotiviert die Entscheidung des ADAC ins Fernbusgeschäft einzusteigen. Explizit wies ich auf einen anderen Beitrag des betreffenden Heftes hin, in dem es um den "Verkehrs-Kollaps" ging. Also quasi eine kausale Korrelation, worauf ich mich dann auch in der weiteren Argumentation und ganz besonders aus der Sicht des "Lobbyisten" Autofahrer bezog. Was ich erwartet habe? Aus dem Schreibbüro des Leserservices? Eine ausführliche, argumentativ belastbare Antwort, die wenigstens in Ansätzen zu erkennen geben würde, sich mit den von mir vorgebrachten kritischen Betrachtungen auseinandergesetzt zu haben. Wie 03-1010 ergebnisoptimiert eruiert hat, handelte es sich um eine Bla-Bla-Antwort unter Einsatz von Textbausteinen.
Und mal unter uns: Es ist doch wohl in der Tat verkehrs- und energiepolitisch völlig abwegig, bei weiter wachsendem Individual- und Güterkraftverkehr noch mehr Verkehr von der Schiene auf die Straße zu verlagern. Und für diese Feststellung muß man nicht zwingend Freund der Eisenbahn sein.
Ostseestern, mißversteh mich bitte nicht, natürlich sehe ich das auch wie Du, nicht nur als Eisenbahn Fan. Andererseits würde ich trotzallem von einem Lobbyisten keine Antwort gegen die eigene Klientel erwarten. Da kann man nur allgemeines Blah-Blah von sich geben.
Grüße vom Freckel
an alle
das erklärte Ziel heißt : Gewinne , Gewinne , Gewinne
Warum komme ich zu der Aussage.
Ein Bus kostet in der Anschaffung bedeutend weniger - da die man auch z.B. leasen kann . Mercedes Pool.
Ein selbstfahrender Zug - also nicht Lok und Wagen - muß man kaufen Zusätzlich fallen Streckenkosten an. Dazu noch der Preiskampf da ja bekanntlich die Länder Ausschreibungen machen und da so oder so immer nur der den Zuschlag bekommt der am günstigsten ist., kann man sich seinen Teil dazu denken.
Das ist meine Meinung dazu.
Nein, nein, alles gut, Freckel. Wie gesagt, eine etwas differenziertere Auseinandersetzung mit einem kritischen Leser-/Mitgliedsbeitrag hätte ich mir schon gewünscht.
an alle
das erklärte Ziel heißt : Gewinne , Gewinne , Gewinne
...
Ein Bus kostet in der Anschaffung bedeutend weniger...
Logisch, alles bekannt, selbst bei minderbemittelten. Aber hier, genau hier, setzte früher, VOR Schröder, der Regulierungsauftrag des Staates an. Man kann in einer modernen Gesellschaft des 21.Jh. nicht mehr nach frühkapitalistischen Marktregeln vorgehen. Wo soll das hinführen? KFZ-Rückhaltesysteme kosten auch nur Geld, in der Produktion und im Unterhalt.
Hallo Füchse,
ich habe gerade diesen Beitrag gelesen und bin etwas verwirrt.
Das die Bahn auf die Konkurrenz reagieren muss ist allen klar. Das die Preise im Fernverkehr geändert und neu strukturiert müssten, liegt auch auf der Hand.
Was mich aber wundert, man hat den "Interregio-Express" erfunden.
Erst wegen angeblicher unrentierbarkeit eingestellt, nun hat ihn die Chefteage wieder neu erfunden.
Es soll ein Pilotprojekt zwischen Berlin -Hamburg!!! stattfinden. Reisezeit knapp 2,45h.
Meiner meinung nach erfindet die DB das Rad wieder neu.
Grüsse, Sven
Hallo Sven,
der Interregio als beliebtes Produkt im Fernverkehr für den schmaleren Geldbeutel wurde ja schon vor vielen Jahren eingestellt, um die Fahrgäste auf die teueren Produkte IC und ICE zu lenken. Der IR war tot, es lebe der IRE, den einige Bereiche von DB Regio versuchten eigenwirtschaftlich zu betreiben. So zum Bsp. auf der Relation Magdeburg - Berlin. Guter Zug, schnelle Verbindung, wenig Halte, Alternative zum RE1 für Berufspendler. Wurde zum Fahrplanwechsel im Dezember 2012 eingestampft. War wirtschaftlich nicht tragbar. Zu dünn das Angebot an Fahrten, zu ungünstig die Zeiten für Pendler. Bin gespannt wie lange es den IRE zwischen Berlin und Hamburg geben wird.
Hallo Beckser,
meinerseits war es keine gute entscheidung den IR einzustellen.
Vielleicht sollte man wieder den Städte-Schnellverkehr einführen, da waren die Züge wenigstens ausgelastet
Grüsse, Sven
Ich bin z.Z. auf dem RE 10 unterwegs zwischen LL und BCS. Die Hamsterbacke ist immer voll, dank Fehlkonstruktion im Fahrgastraum. Hier ist der Kunde schon lange nicht mehr König. Bis vor gut 2 Jahren hingen da 5 Halberstädter dran und man hatte Platz, hörte wenn man anhielt die Klotzbremsen quietschen und fuhr ganz bequem durchs Land. Ber der Bahn fehlt einfach die Gattung D-Zug oder ein ähnliches Produkt.
Man kann es einfach ausdrücken, der Bahn fehlen Leute die Ahnung haben und endlich wieder ihren Job machen
in der "Plüschetage".
Auf der einen Seite kein Wunder das Leute auf Fernbusse ausweichen...bei den Preisen der Bahn.
Auf der anderen Seite, die Züge sind voll... und das wo doch alles zu teuer sein soll,
die Züge ständig später sind, das Personal total unfreundlich ist und kein Service geboten wird.
Das verstehe wer will...
Guten Morgen zusammen,
da hatte ich doch letztens Westbesuch.
Und der kam mit dem Bus, habe ihn kurz nach 18 Uhr vom Bus abgeholt.
Ich sage: "Seit wann sitzt Du denn in diesem Bus?"
Er: "Seit 07.30 Uhr."
Ich: "Hat denn die Fahrerin auch mal eine Pause gemacht?"
Er: "Ja, dreimal 15 Minuten. Aber der Preis ist unschlagbar, Düsseldorf-Dresden Hin und Rück 85€."
Ich denke, hier kann sich jeder selbst seine Meinung bilden.
Grüße Cris
Hallo Freunde,
zwar ist meine Zeit noch immer sehr begrenzt, aber aus aktuellem Anlaß möchte ich zu diesem Thread noch eine Anekdote beitragen.
Meine Meinung zum Fernbus ist bekannt, wie man dem Themenbeginn entnehmen kann. Nun wurde es aber kürzlich erforderlich, daß meine Familie mir mit einem öffentlichen Verkehrsmittel nachreist, um nicht mit zwei PKW den Rückweg antreten zu müssen. Die aggressive Fernbuswerbung gerade hier in Berlin suggerierte meiner Frau eine günstige und bequeme Alternative zum Bahnverkehr von Berlin nach Rostock. 28,50 EUR für einen Erw. und ein Kind, für eine Fahrt stehen 40,40 EUR bei DB gegenüber. Natürlich wissen wir alle, daß die Allgemeinheit die Fernbusunternehmen über Abgabenumlagen mitfinanziert und - das wichtigste - daß solche Unternehmen fast ausnahmslos mit Subunternehmern und Franchising arbeiten. D. h. die günstigen Preise ergeben sich durch ausgepresste regionale Busunternehmer und an untere Limit gedrückte Personalkosten. Das ist widerlich, ist von der Politik aber beabsichtigt.
Zurück zur Anekdote: Es trug sich dann also zu, daß meine Familie mit Straßenbahn und S-Bahn erst mal von Köpenick zum ZOB, dem Zentralen Omnibusbahnhof am Berliner Funkturm fahren mußte. So kommen dann zum Ticketpreis von 28,50 EUR nochmal 4,20 EUR für den Nahverkehr hinzu. In Summe: 32,70 EUR. Es bleibt zum Bahntarif noch eine Differenz von 7,70 EUR. Und da auch Rostock ZOB noch nicht das endgültige Reiseziel darstellt, kämen für die Anschlußreise nochmals 2,30 EUR hinzu. Auch die effektive Fahrzeit erhöht sich nun um 1 Std. 7 Minuten. Ganz wichtig: Man muß mindestens 15 Minuten vor Abfahrt am Bussteig sein. 5 Minuten vor Abfahrt verfällt das Ticket.
Der MeinFernbus.de-Bus befährt die Route Dresden - Berlin - Rostock und kam an diesem Freitag bereits mit 15 Minuten Verspätung in Berlin an. nachdem alle Reisenden zugestiegen und das Gepäck verstaut war, setzte sich der Bus mit + 25 in Bewegung. Gleich bei der Abfahrt teilte der Busfahrer mit, daß man über die Heerstraße, Richtung westlicher Berliner Ring ausfahre, weil die A111 Richtung Norden komplett zugestaut sei. Unter uns: das ist nichts Neues und die Regel an jedem Freitag auf der A111 Richtung Norden. Wann und wie die Fahrzeit gehalten werden kann, so die Aussage des Busfahrers, kann erst mit Erreichen der A24 mit ungefährer Genauigkeit gesagt werden.
Nun zu den Zusagen des Anbieters hinsichtlich Komfort, Ausstattung, die umso vieles besser sein sollen als bei der Bahn. Da heißt es unter anderem: "Alle unsere Busse sind mit bequemen Sitzen in einem Sitzabstand von überwiegend 83 cm ausgestattet! Nun ja, man schreibt "überwiegend". Es scheint aber trotzdem nur eine Werbemasche zu sein. Der eingesetzte Bus war noch nicht mal ein Jahr alt, also sehr neu. Meine Frau, 1,62 "groß" stieß mit ihren Knien an die vordere Sitzreihe an. 83 cm Sitzabstand sind definitiv nicht vorhanden. Weiter heißt es unter "Ihre Vorteile": "Alle unsere Busse sind mit kostenlosem WLAN (deutschland-weiter Test-Betrieb) ausgestattet. - Wir bieten in unseren Bussen kostenfreies WLAN an, sodass Sie während der Fahrt durchaus im Internet surfen können. Bei dem WLAN handelt es sich um einen deutschlandweiten Testbetrieb, sodass es sein kann, dass Sie sich während der Fahrt zeitweise in einem Funkloch befinden oder dass es nicht allen Fahrgästen möglich ist, gleichzeitig im Internet zu surfen." Okay, also Berlin, Brandenburg und MeckPomm sind ein gewaltiges Funkloch. WLAN war weder in Berlin und auch nicht im Testbetrieb verfügbar. Auch Steckdosen, die an nahezu allen Plätzen verfügbar sein sollten, gab es an keinem einzigen Platz. Und: "Bei uns an Bord können Sie gegen kleines Entgelt Getränke und Snacks in Selbstbedienung genießen." Der Genuß blieb den in Dresden zugestiegenen Reisenden vorbehalten. Für unseren Sohnemann ganz wichtig: Bei mein Fernbus gibt man sich kinderfreundlich: "Unsere Busfahrer sind angehalten, Reisende mit der Kindern bei der Sitzplatzwahl zu bevorzugen." Von dieser Regelung wußte noch nicht einmal das "Check-In-Personal", das einfach zuschaute, wie sich Mitsechziger erstaunlich kräftig, energisch vordrängelten und den Bus von beiden Seiten stürmten.
Gegen die Busfahrt selbst war nicht viel einzuwenden. Der Bus fuhr oft wie ein PKW, sprang von Lücke zu Lücke und überholte LKW für LKW und das äußerst zügig. Meiner Meinung nach zu zügig. Auf der A2 zwischen Hannover und Berlin beobachtete ich schon häufiger Busse, die auf der Autobahn konstant "120" fuhren. Auf der kleinen Minitoilette gab es ab Wittstock kein Handtuchpapier mehr und nur noch tröpfchenweise Wasser. Der für einen Mercedes erstaunlich leise Bus erreichte den ZOB am Rostocker Hbf dann mit 40 Minuten Verspätung. Wenn sowas bei der Bahn passiert wäre ...
Fazit: Fernbus hat meine Negativ-Erwartungen erfüllt. 2 Std. 35 Minuten für 228 km bis Rostock Hbf sind schon mit dem PKW eine Herausforderung. Nicht vergessen darf man die aktuell 7 (!) Dauerbaustellen auf A111, A10, A24 und A19. Die Bahn hingegen benötigt zwischen 2 Std. 48 Min. und 2 Std. 51 Min, ist auf dieser Relation fast immer ohne Verspätung (zumindest keine 40 Min.!) und das zu Preisen zwischen 39 und 40,40 EUR. Gut, WLAN wird es wohl auf absehbare Zeit nicht geben, aber kommt es darauf an?
Einziger Pluspunkt: Dem Jungen hat die Bustour Spaß gemacht, weil er die Autos von oben sehen konnte und weil der Akku seines DVD-Portable durchhielt und er sich Toystory zu ende angucken konnte.
Ich persönlich bleibe dabei. Die sogenannte Liberalisierung des Fernverkehrs und die ausufernden Fernbuslinien stellen äußerst anschaulich die kurzsichtige Klientelpolitik der Bundesregierung dar. Es ist und bleibt ein umweltpolitischer und volkswirtschaftlicher Aberwitz, die Installation eines Fernbusmetzes als Fortschritt zu bezeichnen. Staatliche Regulierung müßte hier eigentlich eingreifen und diese Fehlentwicklung rückgängig machen.
Hallo Ostseestern,
So kommen dann zum Ticketpreis von 28,50 EUR nochmal 4,20 EUR für den Nahverkehr hinzu.
die Summe fällt doch aber bei Reise mit der DB genauso an, oder? Dasselbe in Rostock und bzgl. der Fahrzeit.
Zum Komfort im Bus kann ich nichts sagen.
Alles andere, was die wirtschaftspolitische Wertung betrifft, sehe ich genauso.
Es geht mir auf den Zeiger, wenn außer den 100.000 LKW mit ihren übermüdeten und häufig unterqualifizierten Fahrern nun auch noch 10.000 Busse die Autobahn verstopfen.
Grüße Cris
Guten Abend @ Füchse, basierend auf die Erfahrungen meines Sohnes, stimme ich @ Ostseesterns Anekdote im wesentlichen zu . Mein Sohn ist mit seiner Größe von fast 2m die Strecke Berlin - Stuttgart über Nürnberg ca. 700 km schon mehrmals mit - Mein Buss. de - gefahren. Für nur 35 € . Er hatte immer Glück das er mit Hilfe des Buspersonals einen Platz bekam, wo er recht normal sitzen und arbeiten konnte. WLAN war oft vorhanden auf dieser Strecke. Der Preis ist Wahnsinn, ich weiß nicht wie sich das rechnet. Aber wenn es nicht funktionieren würde, dann gäbe es diese Verbindungen als Alternative zur Bahn bestimmt nicht.
Schönen Abend
Hallo
also Fernbus mögt ihr nicht so richtig?
ich hab das selber bereits getestete (Intresse halber) war ich im April von Erfurt nach Dresden zum 6. Dresdner Dampfloktreffen gefahren. Preislich lagen Welten dazwischen. Mit dem Bus hatte ich hin 19,00€ und Rück mit Sparpreis 11,00€ bezahlt. Mit dem Zug (ich habe BC50 2.Kl) wäre ich bei mind. 52€ bzw. 53€ bois 58€ je nach Verbindung (hin und rück)
Mein Anbieter war hier BerlinLinienBus.de
Fahrzeiten:
Bus 4:05h, Verspätung 0 Minuten in Dresden
Bahn braucht für die Relation mit dem ICE wo ich bei fast jeder Verbindung in Leipzig Hbf umsteigen hätt´ müssen zwischen 2:45h und 3:03h
Laufweg der Verbindungen:
Bus fährt Erfurt - Weimar - Jena (bis hier B7) - A4 - A9 - A14 - Leipzig Goehtestraße ggü. Studentenwohnheim (ist Nähe Leipzig Hbf) - A14 - A4 (wieder ab Dreieck Nossen) - A17 bis Abfahrt Bannewitz/Dresden Südhöhe - B170 - Endhaltestelle Dresden Bayrische Straßem direkt neben dem Dresdner Hauptbahnhof
Bahn fährt Erfurt - Weimar - Apolda - Großheringen - Naumburg - Großkorbetha (bis hier KBS 580/581 gem. DB Kursbuch) - Markranstädt - Leipzig Leutzsch - Leipzig Gohlis (im Normalfall) - Leipzig Hbf - Engelsdorf - Borsdorf - Wurzen - Riesa - Coswig (b. dresden) - Dresden Friedrichstadt bzw. Dresden Neustadt kommt drauf an ob man im Neustädter übermäßig rumbuddelt - Dresden Hbf Gl3
Comfort
Bus - also naja muss sagen Beinfreiheit ist etwas anderes. Ich bin relativ normal groß (180 cm), hatte aber dennoch zutun wohin mit der Knoche. WLAN hatte ich ebenfalls kostenlos und der Empfang war die ganze Fahrt über gegeben. Sowas wie kleine Snacks oder Getränke solls gegeben haben wurden aber einem nicht angeboten. Rückfahrt wars das selbe. Auf der heimfahrt wurden wir in Jena nochmal gefragt ob man nochmal zwischendurch aussteigen möchte (von Jena bis Erfurt war nur ausstieg wegen VMT Tarifverbund), da aber keiner wollte, ist man direkt wieder auf die Autobahn aufgefahren und auf direktem Wege nach Erfurt. Das hatte ne halbe Stunde gespart. Das war dann TOP !! Aber die versprochenen Steckdosen gabs auch nicht
Bahn - hier ist man jedoch deutlich bequemer und hat eine bessere Beinfreiheit. An den großen 4er Plätzen hat man auch Steckdosen. Internet naja gibts zwar in manchen ICE´s aber nicht in allen und kostet am Ende einen gewissen Betrag. Man kann sich auch mal die Beine vertreten, geht im Bus nicht.
Also mein Fazit ist, dass ich den Zug dem Fernbus immer vorziehen würde. Auch wenn der Zug teurer sein sollt. Auch würde ich meinen dass der Fernbus auf Dauer nicht so die Beständigkeit haben wird und eher ein Marktinstrument ist um die Bahn von Ihren horenten Preisen weg zubringen, bekanntlich regeln Angebot und Nachfrage den Preis. Fernbus ist auch eher was für Gegenden, welche die DB vom Fernverkehr abgehängt hat.
So meine Meinung dazu.
grüße
... Also mein Fazit ist, dass ich den Zug dem Fernbus immer vorziehen würde. Auch wenn der Zug teurer sein sollt. Auch würde ich meinen dass der Fernbus auf Dauer nicht so die Beständigkeit haben wird und eher ein Marktinstrument ist um die Bahn von Ihren horenten Preisen weg zubringen, bekanntlich regeln Angebot und Nachfrage den Preis. Fernbus ist auch eher was für Gegenden, welche die DB vom Fernverkehr abgehängt hat.
So meine Meinung dazu.
grüße
Dem widerspreche ich. Angebot und Nachfrage, diese Jahrhunderte alte Gesetzmäßigkeit, treibt nicht nur positive Blüten. Die DB West und später die DB AG hatten bereits lange vor der sog. Libralisierung ein Bahnbusnetz installiert. D. h. eine Fahrpreisreduzierung seitens der Bahn ist realitätsfernes Wunschdenken. (Wirtschafts-)Politisch ist das auch gar nicht gewollt. Gewollt ist wieder einmal die weitere Umverteilung von unternehmerischen Aufwendungen und Kosten auf die Allgemeinheit. Und beabsichtigt ist natürlich auch, die Schröder'sche Agendapolitik, Deutschland zu einem Niedriglohnland zu entwickeln, weiter zu verfolgen. Beispiel: Die Aufwendungen der DB für Unterhalt, Ausbau der Infrastruktur müssen direkt über den Bundeshaushalt finanziert werden. Also ein direkter Anlage- resp. Aufwandsposten in der GuV, wohingegen Aufwendungen für die Straße, also die öffentliche Infrastruktur, von Bund. Ländern und Kommunen dezentral und teils noch undurchsichtiger (aber mit riesigen Gewinnmargen) durch PPP-Finanzierungen realisiert werden. Und weiter: Schon mal eruiert, in welchem Verhältnis die Gehälter von Busfahrern und Lokführern zueinander stehen?! Beide tragen die gleiche Verantwortung, sie transportieren Menschen. Schon mal auf die Busanschriften geachtet? Das Gros sind sog. "Partner", regionale Busunternehmer, die ihre Busfahrer zu Friseurlöhnen anstellen und leistungsabhängig (pünktlich oder nicht pünktlich) prämieren. Schon mal gesehen, wie Busfahrer von Fernbus, Flix und anderen auf den Autobahnen fahren?! Genau, wie PKW-Fahrer. Raus aus der Lücke, rauf auf die linke Spur mit 110 ... 120 km/h, den schnellfahrenden Verkehr ausbremsend ...
Schröder hat die Bahn von der gesetzlichen Last des Beförderungsauftrages für die Allgemeinheit befreit. Ein Unternehmen wie die Bahn, daß Staat, Wirtschaft, Bürger, also der Allgemeinheit dienen soll, kann niemals kostendeckend arbeiten. Das haben schon unsere Vorväter erkannt, weshalb es auch in allen sozialgesellschaftlich hoch entwickelten Ländern (also nicht die USA) mit einer regulierten Marktwirtschaft verstaatlichte Eisenbahnen gab und gibt. Daß die Bahn heute so teuer ist und eben viele Einkommensschwache zwingt, auf den billigeren Bus umzusteigen, begründet sich ja nicht darin, daß die Verteuerung der Bahn nicht verhinderbar ist. Nein! Es ist politisch so gewollt!
Wer den Bahnbus wählt, unterstützt den weiteren Niedergang der Bahn. Er unterstützt weiterhin Lohndumping, Niedriglohn, Aufstockung und letztendlich Betrug an jedem Einzelnen. Schon mal überlegt, wer denn die Aufstockungen, die Zahlungsdifferenzen für die Renten-, Kranken- und Sozialkassen aufbringen muß, die der Unternehmer, der seine Gewinne fast ausschließlich Niedriglöhne erreicht, macht??? Genau! Jeder Einzelne von uns. Und wenn im kommenden Jahr wieder eine weitere Pauschale bei Einkommenssteuererklärung gekürzt wird oder gänzlich wegfällt, dann wißt Ihr, warum. Wenn man unter diesen Vorzeichen die Rechnung neu aufmacht, dann kostet ein Busticket das Gleiche wie ein Bahnticket.
Wenn man unter diesen Vorzeichen die Rechnung neu aufmacht, dann kostet ein Busticket das Gleiche wie ein Bahnticket.
Aber das merken die meisten gar nicht - und das ist auch so gewollt.
Der Freckel