175 Jahre Eisenbahn in Deutschland - Berlin-Lichtenberg

  • Hallo Freunde,


    ganz spontan und auch aufgrund fehlender medialer Präsenz (im Gegensatz zum Schöneweider Fest) besuchten wir erst am Sonntag, dem Nationalfeiertag, die DB-Veranstaltung anlässlich 175 Jahre Eisenbahn in Deutschland.


    Aber die Enttäuschung war groß! Mit dem direkten Vergleich zum Schöneweider Eisenbahnfest im Hinterkopf stolperten wir nach einer Fahrt in vollkommen überfülten Doppeltriebwagen der ODEG (Pendelverkehr Bahnhof Lichtenberg - Est Lichtenberg in das Bandarolen (Flatterband) kanalisierte ehemalige Betriebsgelände. Meine Familie und speziell meine Frau hat bisher meine Eisenbahnmacke immer großmütig ertragen. Aber diese Veranstaltung war absolut nervtötend. Im Gegensatz zu Schöneweide war hier ein für mein Dafürhalten übertriebenes Aufgebot an Sicherheitspersonal, die super wichtig permanent mit ihren Funkgeräten kommunizierten (Halo Alpha hier ist Erde). :lol: Weiterhin war dem Projekt eine unerwartete Hektik nicht abzusprechen. Alles schien improvisiert und die allerorten aus dem Boden spriessenden Baum- und Buschstümpfe, eingerahmt von Sägespänen und geraspelten Ästen, zeigten an: Hier stand bis vor kurzem noch ein Biotop. Besonders nervig, aber auch ein Spiegelbild der Berliner, ähm, Freidrichshainer, Prenzlauer Berg (AAA[Anwälte, Ärzte, Architekten]-Klientel, kurz alternative Jutesack-Protagonisten, überzeugt antiauthoritär, mit ebenso unerzogenen Bälgern. Diese Besucher waren das absolute Negativ-Highlight und trugen auch dazu bei, recht rasch das Gelände wieder zu verlassen.


    Da fuhren Mütter und Väter mit ihren Kinderwagen über wackelige Roste, knapp an der Drehscheibengrube entlang, regten sich auf, mit ihren Schuhen in Gittern und Schienenprofilen hängen zu bleiben. Plärrende Rufe wie "Käääävin!" oder "Joshua, würdest Du bitte keine Steine gegen die Lokomotive werfen?! Das ist nicht gut." Bei der Einfahrt des ODEG-Pendels am improvisierten "Bahnsteig" in der Est plärrte pausenlos der Lautsprecher aus dem DB-Passat. "Bitte treten Sie zurück. Es wäre schön, wenn Siue unseren Hinweisen Folge leisten würden." Oder noch besser: "Bitte lassen Sie die Besucher erst aussteigen und steigen Sie dann erst ein!"


    NIE WIEDER besuche in dieser Ecke solch eine Veranstaltung!!! Mein Respekt gilt den Bahnmitarbeitern, die die Ruhe behielten, auch wenn Kevin, Joshua und Lisa-Marie bereits seit 5 Minuten Dauerhupen auf der 233, der ex-118 der MEG uvm. veranstalten. Mir wäre da schon längst die Hand ausgerutscht.


    Ich würde den Veranstaltern empfehlen, fahrt mal nach Schöneweide und lasst Euch zeigen, wie man so eine Veranstaltung aufbaut und organisiert!


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    Mein einzig schöner Moment, der auch Eisenbahn-Feeling herüber brachte, war dieser versteckte Lichtblick.


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    Na hoffentlich wird das Schild nicht übersehen. ;)


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    Diese beiden Besucher beobachteten das treiben aus (Gehör-) sicherer Entfernung.


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    Für die Kleinlok-Freunde ;) zeigt sich eine ex-101 in der Frontalansicht.


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    Ein Stück daneben stand dann diese ex-118


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    Steht die Leitung wirklich noch unter Strom? Nun ja, im ganzen Areal hieß auch ständig, "Die einzigen, die hier rauchen, sind die Adler und die Ampfelwang!"


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    Diese Weichenlaterne hat sich schon sehr lang keinen Fahrweg mehr angezeigt.


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    Fernab des Trubels, der vielen Kevins und Lisa-Marie's, stand etwas allein gelassen dieser Daa in der spätsommerlichen Nachmittagssonne.


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    Auf dem Weg zurück zum Lokschuppen mahnte mich noch dieses Schild zur Vorsicht.


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    Etwas weiter abseits stand dieser klassische Vertreter der DR-Nebenbahn, aber auch des Vorortverkehrs im Berliner Speckgürtel.


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    Während des Wartens auf den Shuttle zurück zum Bahnhof, konnte ich dieses Bild einer Schautafel entnehmen. Überschrift: Schief gegangen. Menschen machen Fehler. Eine 106 des ersten Bauloses, vielerorten auch Oma genannt, ist die Grube gefallen.


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    Am Bahnsteig D wie Dora, Gleis 22 wartete dann unser Zug, der "Neptun" für die Fahrt nach Hause.

    Grüße, der Ostseestern


    Justitia in suo cuique tribuendo cernitur