Hallo Miteinander,
hier möchte ich euch einen kleinen bebilderten Bericht von einer Tour hinunter ins Dreiländereck im Herbst 2010 vorstellen.
Hintergrund war die bevorstehende Übernahme des SPNV auf der Mandaubahn (Eibau-)Seifhennersdorf-Varnsdorf-Zittau durch die Vogtlandbahn.
Diese Strecke stellte zu DDR-Zeiten aufgrund des Korridorverkehrs tschechischer Züge über Varnsdorf eine Besonderheit dar, wie hier in diesem Bericht von didi01 im Anekdotenforum nochmals eingehender beschrieben.
Nach der Wende ging es für den Eisenbahnverkehr auf der Mandaubahn langsam aber sicher abwärts, 1994 wurde der Güterverkehr Richtung Eibau eingestellt, 2003 die Fernzüge Pilsen-Liberec und 2005 bestellte schließlich der ZVON den SPNV zwischen Seifhennersdorf und Eibau ab (die SBE führte allerdings bis Ende 2006 noch eigenwirtschaftlichen Personenverkehr bis Eibau durch.)
So wurde aus der ersten Anbindung Zittaus nach Dresden auf dem Schienenweg schließlich eine Stichstrecke mit Seifhennersdorf als Endpunkt.
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Der Bahnhofsvorplatz in Seifhennersdorf mit dem mächtigen Empfangsgebäude am 9.10.2010
Trotz dieser Hinunterschrumpfung des Verkehrs hatte die Strecke 2010 noch einiges zu bieten: die SBE führte noch bis zum Fahrplanwechsel im Dezember den Personenverkehr von Zittau nach Seifhennersdorf mit einem recht kuriosen Triebfahrzeugpark durch (Uerdinger Schienenbusse und umgebaute ETA 515) und auch die CD war noch mit den Triebwagen der Baureihe 810 im Korridorverkehr Liberec/Hradek - Ribnyste präsent.
Grund genug mal hinauf ins Oberland zu fahren und sich das Geschehen einmal vor Ort anzusehen.
Wie das allerdings so mit spontanen Touren ist, lief alles nicht hundertprozentig nach Plan.
Zum einen hatte ich damals nur meine Taschenknipse in Form einer Praktica DCZ, zum anderen hatte ich nicht einmal vor Aufbruch in die Fahrplanauskunft geschaut.
Frei nach Murphys Gesetz war auch das erste was ich nach meiner Ankunft am Seifhennersdorfer Bahnhof feststellen durfte die Tatsache das zwischen Seifhennersdorf und Varnsdorf SEV gefahren wurde.
Das einzige was am Bahnhof noch an die einstigen Zeiten als Güterumschlagplatz für Nahgüterzüge aus Zittau und Löbau erinnerte waren die vielen zugewuchterten Gleisanlagen und so zog es mich auch recht schnell weiter Richtung Varnsdorf.
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Diese schöne Ortsansicht von Seifhennersdorf musst ich einfach noch mitnehmen und das nicht nur wegen der 0 km/h Geschwindigkeitstafel. 
Ein Problem beim Aufarbeiten von Fototouren die schon ein paar Jahre zurückliegen sind natürlich die vielen kleinen Details.
Deshalb weiß ich auch nicht mehr warum ich nicht den Bahnhof in Varnsdorf fotografisch mitgenommen habe.
Weiter geht es im Dunstkreis der tschechischen Grenze, noch immer ohne Fahrplan mitten in einer unbekannten Gegend sah es nun ziemlich entmutigend aus.
Bevor sich allerdings allgemeine Entmutigung einstellen konnte, erhob sich aus Richtung Varnsdorf ein Geräusch als hätte jemand den Auspuff seiner Schwalbe aufgebohrt und würde nun das halbe Dreiländereck daran teilhaben lassen wollen.
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HWB VT 51 "Varnsdorf" und HWB VS 32 hat als SBE-Zug nach Zittau soeben die tschechische Grenze überquert und fährt auf Großschönau zu
Das Fotomotiv war gefunden und es ging weiter zum nächsten Halt Großschönau.
Glücklicherweise war an diesem Tag die oben gezeigte schöne Kombination aus dem ehemaligen VT 796-757-3 und dem Beiwagen ex-VS 996 658-1 auf der Mandaubahn im Einsatz.
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Hier überquert der SBE-Zug am Bahnhof Großschönau den BÜ Emil-Schiffner-Straße Richtung Hainewalde
Nächste Station war der lauschige Ort Hainewalde oberhalb der Mandau.
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Nicht mehr genutzt, aber nach wie vor ein Blickfang: Das Bahnhofsgebäude Hainewalde
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Der bekannte Zug nach Zittau ließ natürlich nicht lang auf sich warten.
So jetzt wird es auch für MSTS-Freunde interessant, denn nun nährte sich der Zug den Gefilden welche auch auf Ungarnfans Oberlausitzbahn dargestellt sind.
Mittelherwigsdorf ist mittlerweile zum Bedarfshalt herabgestuft und auch das Stellwerk wird bald nach meinem Besuch durch ein ESTW ersetzt werden.
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CD 810 100-8 durchfährt Mittelherwigsdorf ohne Halt aus Richtung Zittau.
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642 633 als Regionalbahn nach Dresden überfährt gleich das Mandauviadukt Mittelherwigsdorf in Richtung Oberoderwitz.
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Unser SBE Zug hat nun freie Fahrt nach Zittau und fährt hier in Mittelherwigsdorf ein
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Der Reisendenzuspruch war auf der gesamten Strecke mehr als spärlich, auch der Bedarfshalt Mittelherwigsdorf wird ohne Halt durchfahren.
In der Mitte steht schon der Mast für das ESTW Mittelherwigsdorf, bei meinem Besuch war das Stellwerk allerdings noch besetzt.
In Zittau widmete ich mich erstmal dem Wochenendeinkauf, dies war nämlich mein Aufhänger für die kleine Fototour.
Nach meinem Eintreffen am Bahnhof konnte ich noch einmal die charakteristischen Züge des Bahnknotens Zittau vor Übernahme der Mandaubahn und des CD-Verkehrs Liberec-Rybniste durch die Vogtlandbahn auf den Chip bannen.
Eine Überraschung gab es gleich bei einem kurzen Blick auf die Bahnhofseinfahrt aus Richtung Dresden...
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Das Foto ansich ist keine Präsentation wert, dennoch habe ich mich dafür entschieden hier die ITL 106 005 mit ihrem Flachwagenzug zu zeigen, da Güterzüge in Zittau mittlerweile eine absolute Rarität sind.
Der Anlass für den Besuch der V60 war das schwere Augusthochwasser im Neißetal, welches den Verkehr zwischen Zittau und Görlitz zumindest auf deutscher Seite bis April 2011 zum Erliegen brachte.
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CD 810 425-9 mit einem Os aus Liberec, im Hintergrund das charakteristische Zittauer Stellwerk.
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Zum Abschluss noch einmal ein Porträit der SBE Garnitur vorm Zittauer Empfangsgebäude.
Dies war mein kleiner Bericht über ein Kuriosum welches hier in der Oberlausitz von 2002 bis 2010 Bestand hatte.
Die Mandaubahn war nicht nur die östlichste Strecke in Deutschland auf der die Uerdinger Schienenbusse im Regelverkehr fuhren, sondern auch eine der letzten Einsätzgebiete dieser Triebfahrzeuge im SPNV.
Ebenso waren es die letzten Einsatzmonate tschechischer Triebfahrzeuge im regelmäßigen Korridorverkehr zwischen Zittau und Varnsdorf.
Ich hoffe euch hat die kleine Bilderreihe gefallen, einen schönen Abend noch!
DR Hennes
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