Lok 99 4611 gelangte erst 1941 zur Trusebahn. Als Nr.6 tat sie vorher Dienst auf der
Bröltal/Rhein-Sieg-Eisenbahn. Gebaut wurde sie schon 1891 bei der Fa. Jung mit der
Nummer 110. Sie wurde zunächst gründlich aufgearbeitet und auch von 785 mm auf
die Spurweite der Trusebahn von 750 mm umgespurt. Unter dem Personal hieß sie nur
"Hirsch", weil sie, egal, ob der Lokführer wenig oder viel Dampf gab; sie machte immer
einen Satz. Es galt, sie mit äußerster Vorsicht in Gang zu setzen.
In den 50-er Jahren waren vermehrt schwere Rollwagenzüge zu fahren, für die 99 4611
aber zu schwach war, weshalb man sie nur noch für Rangierarbeiten einsetzte. Inzwischen
waren drei 1'E'1 Neubauloks vom VEB Lokomotivbau "Karl Marx" in Babelsberg
(Nachfolgebetrieb von Orenstein & Koppel) zugewiesen worden, die den Rollwagendienst
übernahmen. Nach 1957 kam sie zur Kleinbahn des Kreises Jerichow, wurde 1962 abgestellt
und schließlich 1965 ausgemustert.
Technische Daten:
vormals Rhein-Sieg-Eisenbahn Nr. 6 bis 13
Hersteller: Jung
Baujahr(e): 1891, 1892
Ausmusterung: 1923–1963
Bauart: Cn2t
Gattung: K 33.6
Spurweite: 785 mm (Umbau Nr. 6 auf 750 mm)
Länge über Puffer: 6534 mm
Höhe: 3125 mm
Gesamtradstand: 2100 mm
Leermasse: 14,5 t
Dienstmasse: 18,5 t
Reibungsmasse: 6,2 t
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Indizierte Leistung: 170 PSi
Kuppelraddurchmesser: 720 mm
Steuerungsart: Allan
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 300 mm
Kolbenhub: 350 mm
Kesselüberdruck: 12 bar
Rostfläche: 0,68 m²
Strahlungsheizfläche: 3,55 m²
Rohrheizfläche: 37,95 m²
Verdampfungsheizfläche: 41,50 m²
Wasservorrat: 2,5 m³
Brennstoffvorrat: 0,7 t Kohle
Autor: Fritz Linke