Erst mal danke an Chris mit H für die Blumen. Ja, ich gebe mir immer große Mühe, auch für mich selbst eine Umgebung zu schaffen, die an die Zeit von damals heran reicht. Daher spinne ich auch gleich immer mal ein paar Geschichten dazu.
Es ist immer noch eine Sommernacht in den ersten Julitagen der Sommerferien 1983. Nachdem wir aus Bergen abgefahren waren, ist es ruhig geworden in den Liegewagen. Weiter vorn, gleich hinter der Lok lärmen noch zwei Schulklassen - naja, wir waren alle mal jung. Die Nachricht der Gleisverwerfungen aufgrund der hohen Temperaturen im Raum Greifswald hat uns nicht wieter gestört, blieb doch noch der ebenso direkte Weg über Neubrandenburg. Denkste! In Stralsund wartete ich vergeblich auf das sanft6e Pufferandrücken der 132 vom Bw Bln-Ostb. Plötzlich hieß es, die beiden 110 bleiben dran, es geht via Rostock nach Berlin. Planmäßige Fahrplanzeiten spielten ab jetzt keine Rolle mehr. Ich dachte mir nur: Gut, daß ich die BGL davon überzeugen konnte, mir eine Unterkunft in Binz zu organisieren und nicht wie üblich im Betriebsferienheim "Hermann Matern" in Koserow auf Usedom. Dann hätte ich nun ein Problem.
Nachdem die wichtigen Ansagen über die plärrigen Lautsprecher des Bahnsteiges schallten, langsam wieder Ruhe einkehrte und man nur noch das entfernte Schlagen und poltern von der Volkswerft herüberschallen hörte, ging ich auf den gang hinaus, öffnete ich doch mal ein Fenster und rauchte erst mal eine (damals, heute nicht mehr). "Türen schließen! Vorsicht bei der Abfahrt!" Ein schriller Pfiff und es ging ohne weitere Ansagen los. Wahrscheinlich war man auch hier in Stralsund sehr begeistert von der momentanen betrieblichen Situation, die sich bei Einsetzen des Tagesverkehrs wohl noch weiter dramatisieren würde.
Warum die Mitropa noch Festbeleuchtung hat?! Offiziell ist Ende der Bewirtschfaftung um 22.00 Uhr. Aber er weiß, unter diesen Umständen ... Und es wäre nicht das erste Mal, das gegen ein besonderes Trinkgeld das ein oder andere mal eine Ausnahme gemacht wurde.
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In Ribnitz haben wir dann nochmal gestanden und gestanden und gestanden ... Nach einer Weile begannen die Nachbargleise zu zwitschern und zeitgleich vernahm ich ein entferntes Zweiklang-Pfeifen. Das muß eine 132 sein oder vielleicht sogar eine ihrer großen Schwestern des Bw Stralsund - eine 142! Aber nein, leider, ein Containerganzzug mit einer 132 dröhnte nun an uns vorbei ...
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Recht flott ging es dann weiter und nach kurzem Halt in Rövershagen und dem Passieren einer 111 mit einer Übergabe ging es schon wieder weiter.
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Und dann gab es noch etwas Besonderes: Kurz nach der Unterquerung der Hafenabfuhrstrecke kam vom Überseehafen eine Rostocker 50er, die wahrscheinlich zum Güterbahnhof durchfuhr.
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Nach Passieren der Gemarkung Kassebohm überquert der D711 die Brücke über die Ein-/Ausfahrt des Rostocker Gbf ...
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... um dann kurze Zeit später nach Passieren des Gleisbildstellwerkes des Hbf Rostock selbigen zu erreichen.
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So, ich glaub', ich mach' jetzt auch erst mal die Augen zu.