Aufwertung "SFS Hannover - Berlin"

  • Hallo miteinander,

    die Freeware-Strecke "SFS Hannover-Berlin" hat mich seit Anbeginn beeindruckt, aber leider ist nach der im Februar 2014 veröffentlichten Version 3 keine weitere Aktualisierung mehr erfolgt. Insbesondere die aufgrund von Lücken im DBTracks-Gleiskatalog vorhandenen Abschnitte ohne Oberleitung empfinde ich als störend. Seit einiger Zeit bastele ich nun an dieser Strecke, um die bereits vorhandene Qualität noch ein wenig zu steigern. Vorerst widme ich meine Aufmerksamkeit dem Abschnitt Braunschweig - Stendal. Um keine falschen Erwartungen zu wecken sei erwähnt, dass ich aufgrund fehlender Genehmigungen keine Veröffentlichung anstrebe.


    Aber ein paar Bilder will ich gerne in loser Folge zeigen - die Schnappschüsse stellen die Zustände "vorher" und "nachher" dar und mit der Foren-eigenen Bildervorschau sollte es möglich sein, zwischen diesen Zuständen hin und her zu wechseln und so die Änderungen dingfest zu machen.


    Lange Vorrede - nun geht es los in Braunschweig:


       


    Auffällig ist eine kleine Baustelle am Ende des Nachbarbahnsteigs: Bei mir flackert dort der Bahnsteigbelag. Weil ich das trotz diverser Tricks nicht beseitigen konnte, wurden kurzerhand die Bauarbeiten beauftragt und der Großteil des flackernden Belag verschwindet unter dem Baumaterial. Auf dem Bahnsteig sind Reisende zu erkennen und wenn man genau schaut, erkennt man auch die ersten Hektometertafeln. Und ebenfalls im Hintergrund zu erahnen sind die Bahnleuchten.


       


    Östlich des Braunschweiger Hauptbahnhofs befindet sich eine Wagenhalle. Der Didi2004-Lagerhalle habe ich neue Texturen gegönnt. Auch hier finden sich bei genauer Bildbetrachtung Bahnleuchten und Hektometertafeln. Ein Spanngewicht kann man in der Ferne ebenfalls identifizieren. All diese "kleinen" Elemente gehören sozusagen zur Grundausstattung und bereichern die bearbeiteten Streckenabschnitte.


    Soweit erst einmal,

    Gruß EGZ

  • Weiter geht's - zunächst ein kurzes Stück in Richtung Magdeburg… Nach wenigen Kilometern wird am ehemaligen Haltepunkt Grüner Jäger ein Bahnübergang passiert:


       


    Neben einem generellen Fahrzeugtausch versuche ich nach Möglichkeit auch Norberts DBTracks-Straßen-Pakete einzubinden, Leitplanken und Haltelinien sorgen zusätzlich für Sicherheit im Straßenverkehr und ein wartender Radfahrer belebt das Bild. Ein wenig Eisenbahntechnik am Streckenrand vervollständigt die Szenerie.


       


    Unmittelbar vor dem Bahnhof Weddel wird die Schapener Str. überquert. Etliche Straßen werden von mir mit fließendem Autoverkehr versehen. Ich habe dabei das Vergnügen auf das Schaffen eines Hobbyfreundes zurückgreifen zu dürfen, der sich einen umfangreichen hochwertigen KFZ-Pool durch qualitative Verbesserung vorhandener Modelle geschaffen hat! Auch im Modell gilt die StVO und so werden fleißig Verkehrsschilder aufgestellt. Nach rechts zweigt die Zufahrt zum Bahnhof ab, die nun mit einer Beleuchtung ausgestattet ist.


    Nach diesem kleinen Ausflug in die Welt der gummibereiften Fahrzeuge rückt demnächst wieder die Schienentrasse in den Mittelpunkt - versprochen! :)


    Gruß EGZ

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  • Hallo EGZ,


    schöne Bilder und eine tolle Arbeit, wie bearbeitest du die alte Stammstrecke zwischen Wustermark und Oebisfelde? Wird ein wenig DR Flair mit eingebaut ?

    Die Bilder gefallen mir sehr gut aber wie machst du es mit den fehlenden DB Tracks?


    Viele Grüße und ich freue mich auf neue Bilder

    Silvio

  • Vielen Dank für Eure Reaktionen und Euren Zuspruch!


    DR-Flair im Schatten der Neubaustrecke ist wohl eher kaum noch zu finden: KS-Signale und neue Bahnsteige für den noch vorhandenen Bahnbetrieb, zugewachsene oder demontierte Gleise sowie geschlossene Bahnhofsgebäude erinnern an lebhaftere Zeiten. Dennoch meine ich, dass auf der eingleisigen Dieselstrecke ein abwechslungsreicher Betrieb gestaltet werden kann und die eine oder andere Ludmilla ein wenig an die Vergangenheit anknüpfen kann. Aber bis meine Berichterstattung das ehemalige Reichsbahngelände erreicht, wird noch etwas Geduld erforderlich sein - zunächst wird über die Weddeler Schleife in Fallersleben die Lehrter Bahn erreicht:


       


    Eine weitere Gestaltungsmöglichkeit ergibt sich aus der Verwendung von PT36-Objekten. So habe ich den Fußgängersteg ausgetauscht - mit dem ShapeFileManager (SFM) wurde das Objekt ein wenig in der Breite gestaucht, damit die Reisenden über die Treppenabgänge auf dem Bahnsteig und nicht im Gleisbett landen. Die auffälligen grünen Bestandteile im Gemäuer der Lagerhalle wurden zudem dezenter gestaltet und am hinteren Treppenabgang wurde der Zugangsbereich mit Laternen, Zaun, Bodenbelag und Fahrradständer belebt.


       


    Ein Blick auf die örtliche Ladestraße offenbart neu texturierte Containerstapel, deren Ausmaße sich nun auch an den genormten Container-Größen orientieren. Ein mobiler Kran, ein leerer Trailer und der einsame Arbeiter suggerieren eine Betriebsamkeit, die die Realität weit übertrifft - warum sollten hier Container umgeschlagen werden, wenn in 1.500 Meter Entfernung ein komplettes Container-Terminal am Mittellandkanal auf Kundschaft wartet? ("Fehlender Gleisanschluss" könnte ein Argument sein… :)) Zugegeben: "Künstlerische Freiheit" gestehe ich mir zu…

    Auf dem zweiten Blick ist im Hintergrund auch eine farbliche Aufarbeitung der Vegetation der Didi2004-Parkplätze zu bemerken - so fügen sich diese Objekte unauffälliger in die Umgebung ein.


    Kommende Woche setze ich meinen kleinen Bildbericht fort - darin geht es dann auch um die fehlenden DBTracks-Elemente.


    Gruß EGZ

  • Für den Moment bleiben wir noch in Fallersleben und stürzen uns ins Nachtleben:


      


    Die Oststraße überquert die Bahntrasse - zwischenzeitlich hat die Stadtgemeinde in die Beleuchtung des Straßenverlaufs investiert. Die KFZ sind - zumindest teilweise - mit einem Lichtschein ausgestattet und wirken dadurch besonders ansprechend.


        


    Ein Blick auf die östliche Ausfahrt von Fallersleben verdeutlicht die Bearbeitung der Gleise: Die Lücken im DBTracks-Sortiment resultieren aus dem viel zu frühen Ableben von Norbert Rieger. In der Strecke macht sich das vor allem durch fehlende Oberleitung und fehlendes LZB-Kabel bemerkbar. Zudem scheinen 1.435 mm Spurweite eine dehnbare Größe in der Simulation zu sein, jedenfalls passen die beiden Gleissysteme nicht gut zueinander.


    Meine Möglichkeiten sind begrenzt: Einige Weichen lassen sich durch die nicht freigegebenen herzstücklosen DBTracks-Exemplare aus GR12 ersetzen - so geschehen im Bildbeispiel im mittleren Gleis am unteren Bildrand. Ggf. sind die verwendeten Texturen anzugleichen. Letzteres gilt auch für die verbleibenden XTracks-Gleissegmente (Bildmitte). Die fehlenden Oberleitungen wurden mit dem Oberleitungstool von Leo_1982 generiert und punktuell manuell eingefügt. Als eigenständiges Bauteil wird das LZB-Kabel passend zum Gleis selbst gefertigt und ebenfalls eingebaut. Die Übergange vom 3D-DBTracks- zum 2D-XTracks-Gleis an den Schienenstößen werden mittels weiterer selbst gefertigter Bauteile kaschiert. Ein aufwändiges Verfahren, welches zwar keine 100%ig befriedigende Lösung erzielt, aber doch eine Verbesserung des optischen Eindrucks bewirkt.


    Nebenbei sind erneut Hektometertafeln und ZickZack-Aufstellung der Oberleitungsmasten zu erkennen. Der Asphalt des parallel zur Bahnstrecke verlaufenden Nebenweges wurde dezent aufgefrischt. Im Hintergrund ist das Brückenbauwerk der A39 in Fallersleben zu sehen: Der Blick hat sich nun in Fahrtrichtung Hannover gewendet, denn in der kommenden Woche ist ein kleiner Abstecher nach Gifhorn geplant.


    Gruß EGZ

  • Gegenwärtig ist Gifhorn der westliche Endpunkt meiner Umbauaktivitäten und ich will heute dort einmal kurz vorbeischauen:


       


    Durchaus überraschend im flachen Gelände wird hinter Calberlah ein fast 1.000 m langer Tunnel passiert: Mit diesem Bauwerk wird der Elbe-Seitenkanal unterquert. Die orangefarbenen Streifen an den Hektometertafeln kennzeichnen einen Notbremsüberbrückungs (NBÜ)-Abschnitt: Der markierte Bereich ist im Rettungsfall schwer zugänglich und deshalb darf dort trotz gezogener Notbremse nicht gehalten werden. Zwar war mir die NBÜ-Regelung bekannt, aber die Hektometertafel-Markierung war mir "Hobbyisten" nicht geläufig - wieder etwas dazu gelernt! :)


    Auch wenn es im Bildvergleich nicht erkennbar ist: Die LZB-Blockkennzeichen sind ausgetauscht, da die bisherigen Bauteile die Textur vorbildwidrig beidseitig gezeigt haben. Verbesserte Bauteile sind in der SFS NIM der Autoren zu finden, es müssen nur die Texturen entsprechend angepasst werden. Auffälliger hingegen sind die ausgetauschten Oberleitungsmasten - zweifelsohne ist diese Bauform ebenfalls nicht vorbildgerecht, aber der Einbetonierung in die Stützwände ist ein Ende bereitet.


       


    Gifhorn stand ursprünglich nicht auf meinem Arbeitszettel, aber - wie bereits erwähnt - habe ich Zugriff auf eine exzellente KFZ-Flotte erhalten und für Omnibusse wurden mir sogar die Arbeitsdateien der Texturen überlassen: So entstanden auch aus meiner Feder einige Bus-Repaints, obwohl es doch eigentlich um die Eisenbahn gehen sollte...


    Abweichend vom Vorbild habe ich nordwestlich vom Bahnhof die grüne Wiese nun mit Beton und Asphalt überzogen und einen kleinen Umsteigepunkt erstellt. So fern der Realität ist das gar nicht, denn an dieser Stelle befinden sich tatsächlich überwiegend Parkplätze. Im Hintergrund ermöglicht ein Kiosk die Verkürzung der Wartezeit mit Kalt- oder Heißgetränk, am rechten Bildrand ist der Zugang zum Bahnsteigtunnel zu erkennen, der wie so oft wenig einladend wirkt. Zwei Taxis warten auf Fahrgäste mit dem nötigen Kleingeld, alle anderen nehmen den Bus: Harry Baxmann fährt im Auftrag des örtlichen Verkehrsverbundes nach Wolfsburg Hbf - wie in der Realität.


    Und nach Wolfsburg Hbf führt uns auch die kleine Bahnreise in der nächsten Woche.


    Gruß EGZ

  • Mittlerweile reisen wir wieder in Richtung Stendal und legen einen Halt in der Autostadt Wolfsburg ein:


        


    Die Perspektive aus dem Führerstand offenbart die vielen Kleinigkeiten, die sich zu einem verbesserten Gesamteindruck zusammenfügen… Von rechts nach links: Farblich behandelte Büsche am Parkplatz sowie - in einer kleinen Lücke durchschimmernd - das Stahlfachwerk eines Lagerhauses, Hektometertafel, Beschilderung auf dem Bahnsteig, El6-Signal, ausgetauschte Oberleitungsmasten und - kaum zu erkennen im Hintergrund - Spanngewichte für die Oberleitung. Kleinvieh macht nicht nur Mist, sondern vor allem Arbeit… :)


        


    Eine kleine Gewerbefläche wird wenige hundert Meter weiter passiert. Laut Hektometertafel sind es exakt 200 Meter, aber darauf würde ich mich nicht 100%ig verlassen: Die Tafeln werden manuell gesetzt und dabei orientiere ich mich vor allem an Orten wie Bahnhöfe, Brücken etc. Diese Gewerbefläche ist nun mit Zaun und Mauer eingefriedet, damit sich niemand unbefugt an den erneuerten Containern - man beachte deren Proportionen! - zu schaffen macht.


    Am nächsten Montag schauen wir dort noch einmal vorbei, bevor wir das nächste Etappenziel "Oebisfelde" erreichen.


    Gruß EGZ

  • sehr gute Arbeit und ich finde die kleinen Dinge sind öfters das Salz in der Suppe ;)

    Das sehe ich ganz genauso! :thumbup: Und durch das von OpenRails gebotene Licht und Schattenspiel gewinnt die Strecke zusätzlich noch an Reiz.


    Bevor wir uns nun nach Sachsen-Anhalt aufmachen, will ich noch einmal dem Gewerbehof in Wolfsburg einen kurzen Besuch abstatten:


        


    Sehr vorbildlich: Hier wird der Müll ordentlich getrennt…


    Weiter geht es und der nächste Halt ist Oebisfelde:


        


    Unmittelbar vor der Einfahrt in den Bahnhof wird die L24 unterquert, die hier den Namen "Klötzer Str." trägt (welch unnützes Wissen…). Die Straßenbrücke ist nun für den DHL-Sattelschlepper sicherer zu überqueren, da die nachgerüsteten Stützpfeiler der Statik zuträglich sind. Auch Leuchten gehören zur Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr. Bahntechnisch will ich die Aufmerksamkeit auf die Rufsäule sowie den Anschlusskasten in Höhe des Signals der Gegenrichtung lenken: Diese beiden Elemente befinden sich vorbildentsprechend bei fast jedem Hauptsignal und der Einbau in die Strecke ist nicht unbedingt als besonders kreativer Anteil an der Arbeit zu bezeichnen. Aber ich will nicht klagen - selbst gewähltes Schicksal! :)


    Kommende Woche zeige ich dann weitere Bilder aus Oebisfelde.


    Gruß EGZ

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo EGZ,


    ich hab Dir mal ein eigenes Thema aufgemacht.

    Ich finde, Deine Arbeit an der Strecke ist es wert, nicht in den Screenshots zu "versickern". ;)


    Grüße Cris

    Straßenbahn fährt mit Licht.
    Straßenbahn stinket nicht.

  • Hallo miteinander,

    ein Dankeschön an Cris für die Verlagerung der Beiträge in ein eigenes Thema: Ich hatte ursprünglich nicht mit dieser Resonanz gerechnet, die meine kleinen Schönheitsoperationen an der Strecke begleiten - ich freue mich darüber! :)


    Vergangene Woche haben wir Oebisfelde erreicht: Die frühere Bedeutung dieses Bahnknotens ist heutzutage verblasst und durch umfangreichen Rückbau ist lediglich ein funktionaler - in meinen Augen trostloser - Durchgangsbahnhof verblieben, der dem Regionalverkehr in Richtung Wolfsburg, Stendal und Magdeburg dient. Im Streckenbau der Simulation wurde das Augenmerk vermutlich auf die Abwicklung des geringen Personenverkehrs der Stammbahn gerichtet, so dass der Großteil der heute noch verbliebenen Güter- und Betriebsgleise nicht modelliert sind. Da ich gegenwärtig keine Ambitionen hege, die Schienendatenbank zu verändern, lebe ich mit den gegebenen Verhältnissen …


    Genug der Vorrede - es folgen Bilder:


        


    Zunächst ein Blick über die Gleise der SFS hinweg auf das Bahnsteiggelände. Gegenüber ist das aus PT36 stammende Bahnhofsgebäude zu erkennen. Der Hausbahnsteig wird heutzutage nicht mehr genutzt und ist daher gleisseitig mit einem Zaun versehen. Moderne Bahnleuchten säumen das äußere Durchgangsgleis, welches am Hausbahnsteig vorbeiführt. Die beiden Inselbahnsteige sind durch einen Tunnel angebunden. Ebenfalls ausgetauscht wurden die Güterschuppen rechts und links des Bahnhofsgebäudes.


    Das etwas ungesund grün wirkende Gras habe ich gegen Texturen aus dem Sortiment von Norbert Rieger ausgetauscht. Das ist in diesem Bahnhofskomplex tatsächlich erwähnenswert, da vielfach Gleisbereiche zugewachsen sind und Norberts Texturen den Eindruck eines "sich-selbst-überlassenem Bahngeländes" besser herausstellen. Ein solches Gelände verwahrlost dann leider zusehends und wird als Mülldeponie zweckentfremdet. Im Bereich rechts vom Empfangsgebäude ist das entsprechend angedeutet.


        


    Am erwähnten äußeren Durchgangsgleis geht der Blick zurück zu den Bahnsteigen. Im Vergleich ist noch einmal sehr deutlich der Unterschied der Grastexturen zu bemerken. Die modernen Bahnleuchten stehen direkt am Durchgangsgleis, ein wenig zurückgesetzt stehen aber immer noch die älteren Pilzlampen - so habe ich es jedenfalls dem Video-Anschauungsmaterial entnommen. Eingangs hatte ich bereits erwähnt, dass die Gütergleisanlagen nur rudimentär in der Simulation vorhanden sind: Soweit ich Gleispläne und Bildaufnahmen analysiert habe, liegen statt des Unkrautbereichs in der Realität auch heutzutage noch genutzte Gleise. Meiner Phantasie ist das Lademaß entsprungen, so dass wenigstens eine kleine Andeutung vergangener Zeit vorhanden ist.


    In einer Woche geht es nur wenige Schritte im weitläufigen Bahnhofsgelände weiter.


    Gruß EGZ

  • Richten wir unseren Blick gen Osten, schauen wir auf den umfangreichen Komplex des Bahnbetriebswerks. In der Realität wird auch heute noch der größere der beiden Ringlokschuppen sowie die zugehörige Drehscheibe genutzt . Allerdings ist das Bw-Gelände mittlerweile privatisiert und wird von der BBL Logistik GmbH, einem Eisenbahnverkehrsunternehmen aus Hannover als Anschlussbahn betrieben.


        


    Auch das Bw-Gelände gehört zu den nicht modellierten Bereichen der Streckenumsetzung - Drehscheibe sowie Schuppen- und Betriebsgleise sind nicht vorhanden bzw. nicht befahrbar. Um dennoch ein wenig Atmosphäre zu schaffen, habe ich Bekohlungsanlage und Wasserkran ergänzt. Ein Ra11-Signal rostet vor sich hin. Drehscheibe und Ringlokschuppen wurden ausgetauscht und im Hintergrund wartet ein blauer Portalkran auf schwere Lasten - zugegeben: In der Realität ist er rot! ;)


        


    Eine andere Perspektive: Der Ringlokschuppen ist aus PT30 entnommen und die optisch geringfügig angepasste Drehscheibe stammt aus Tschechien. Die Gleise im Vordergrund enden im Unkraut - ein paar provisorisch verbaute Holzschwellen verhindern die Weiterfahrt in den schienenfreien Bereich. Pilzlampen und Ra11-Signale - vorerst wird das für den flüchtigen Blick bei der Vorbeifahrt auf dem Hauptgleis genügen.


    Soweit die Eindrücke aus Oebisfelde. Auf der Stammbahn geht es nun weiter in Richtung Stendal - nächster Halt: "Miesterhorst"!


    Gruß EGZ

  • Aus Oebisfelde kommend erreichen wir den Bahnhof Miesterhorst. Ein Bahnsteig- und ein Überholgleis ermöglichen Zugbegegnungen auf der eingleisigen Stammbahn. Parallel dazu verläuft die Schnellfahrstrecke.


        


    Um Baufreiheit zu schaffen, wurde ein Schuppen abgerissen. Teilweise wird dieser Platz nun zur Lagerung von Baumaterialien genutzt, aber vorrangig ging es um die Errichtung einer Antennenanlage. Jene lässt sich beim Vorbild dort ebenfalls finden. Die Fernmeldetechniker der DB sind gerade vor Ort, frei nach dem Motto "doppelt hält besser" sind gleich zwei Teams per PKW angereist. ;)


    Bereits in dieser Perspektive ist gut zu erkennen, dass das Bahnhofsgebäude erneuert wurde. Aber auch etliche Details sind zu entdecken: So wurde der sandige Weg mit einem weniger auffälligen Belag ausgestattet und der Bahnsteig wurde mit Leuchten und Bahnhofsschildern sowie ebenfalls nachgedunkeltem Belag aufgewertet.


       


    Ein Blick vom anderen Bahnsteigende in Richtung Oebisfelde zeigt noch einmal das aus PT36 entliehene Bahnhofsgebäude. In der Realität befindet an diesem Bahnsteigende eine Unterführung, durch die der kürzeste Weg in die Ortschaft führt - so sind es dann "nur" 25 Minuten Fußweg…


    Anzumerken ist, dass die PT-Bahnhofsgebäude die Originalzustände in einer durchaus ansprechenden Qualität wiedergeben - ich hatte das nicht unbedingt vorab vorausgesetzt und bin angenehm überrascht! Bedauerlicherweise ist dieses Gebäude auch eines von vielen, welches dem Spar- und Optimierungsdrang der "modernen" Bahn geopfert wurde - für die Reisenden steht stattdessen ein ungepflegter Unterstand als Schutz vor Wind und Wetter zur Verfügung.


    Soweit vorläufig erst einmal - ich werde ein wenig mit der Berichterstattung pausieren und mich in meine Werkstatt begeben: Für die weitere Ausgestaltung sind Kleinteile wie Hektometertafeln anzufertigen. Um die Größenordnung zu veranschaulichen: Bis Stendal sind es noch 52 km, das ergibt rund 500 Hektometertafeln für Stammbahn und SFS.


    Bis demnächst,

    Gruß EGZ

  • Hallo EGZ,


    großartig deine Umbauarbeiten auf der Stammstrecke. Du gehst vor allem Punkte an die mich bei der Freeware Umsetzung immer etwas gestört haben: Die Fahrt auf der Schnellfahrstrecke wirkte immer großartig, auf der Stammstrecke hingegen war die Ausgestaltung eher rudimentär. Umgekehrt hatte man bei Pro Train 36 immer das Problem das dieses abgewrackte überwucherte Eisenbahnflair der Bahn AG klasse rüberkam, aber sämtliche Betriebsmöglichkeiten (Gleisanschluss Gardelegen, Betriebswerk Oebisfelde etc.) weggelassen, bzw, nur durch statische Gleise angedeutet waren. So ist deine Herangehensweise ein guter Kompromiß.


    Danke dir fürs Zeigen und weiterhin ein gutes Händchen beim Umbau!


    Grüße


    DR Hennes

  • Hallo miteinander,

    fast auf den Tag genau sind mittlerweile 15 Monate vergangen - viel Zeit, in der mein Augenmerk auf andere Facetten unseres vielfältigen Hobbies gerichtet war: Fahrzeuggestaltung, Aufgabenbau und selbstverständlich auch Fahrpraxis, schließlich muss die Streckenkunde erhalten bleiben! :) Nun wird wieder mit dem Klappspaten die virtuelle Altmark umgegraben. "Gardelegen" heißt das vorläufige Etappenziel, bis dorthin sind es überschaubare 20 Streckenkilometer… Weitere 32 Kilometer entfernt wird dann Stendal erreicht.


    Nun denn, Vorhang auf zur zweiten Staffel!


    Der letzte Fotohalt wurde in Miesterhorst eingelegt und dort will ich noch kurz verweilen. DR Hennes hatte in seinem Beitrag völlig zurecht hervorgehoben, dass die Stammstrecke ein wenig mehr Liebe zum Detail verdient hat.


       


    Bereits am westlichen Bahnhofskopf fallen die ungenutzten Oberleitungsmasten auf, die entlang der Stammbahnstrecke zwischen Miesterhorst und Mieste errichtet wurden. Noch während der Arbeiten zum Ausbau der Lehrter Bahn wurde mehrmals umgeplant und letztlich auf die angestrebte Elektrifizierung der Stammbahn verzichtet. Immerhin hat ein Teil der Betonmasten als Träger für Hektometertafeln eine neue Bestimmung gefunden.


       


    Wenige hundert Meter nordöstlich des Bahnhofs mündet die L20 in die B88. Mit kleinen Änderungen wie fahrende Kraftfahrzeuge, ausgetauschte Straßenabschnitte und aufgestellte Verkehrsschilder wird die Umgebung der Eisenbahnstrecke belebt. Während auf der Bundesstraße der Verkehr rollt, wartet ein Schulbus vorschriftsmäßig an der Haltelinie. Er wird ewig warten ;) - das Modell ist statisch platziert: Bei der Erstellung von KFZ-Verkehrsströmen wird ein sichtbares Auflösen von Fahrzeugen vermieden, indem die Verkehrspfade in nicht einsehbaren Bereichen enden. Die gezeigte Einmündung erfüllt aber jene Vorgabe nicht und daher fließt der Verkehr nur auf der Bundesstraße und überquert in unmittelbarer Nähe auf einer Brücke die Bahnanlagen.


    Auch in der kommenden Woche wird das Umfeld des Bahnhofs Miesterhorst noch einmal im Blickpunkt stehen.


    Gruß EGZ

  • Etwa 1 km östlich des Bahnhofs Miesterhorst beschreibt die Landstraße L20 eine langgestreckte Kurve, in deren Verlauf auch ein kleiner zum Bahndamm parallel verlaufender Feldweg einmündet. Es ist bemerkenswert, mit welcher Detailtreue auch der Verlauf solcher Infrastruktur beim Streckenbau berücksichtigt wurde.


       


    Zwar ermöglicht die Umrüstung auf das DBTracks-Straßensystem eine Ausstattung der erwähnten Kurve mit einer Leitplanke, aber jene versperrt nun die Einmündung des Feldwegs. Um diese Situation optisch zu verbergen, wurden an diesem Ort Tiefbauarbeiten angeordnet. ;)


    Viel Abwechslung bietet die nahezu geradlinige Durchquerung der Altmark dem virtuellen Lokführer nicht, so dass ab und an ein kleiner Blickfang die Fahrt auflockern soll. Der Triebfahrzeugführer des mit 250 km/h heranbrausenden ICE wird allerdings lediglich einen kleinen roten Farbtupfer aus dem Augenwinkel bemerken.


    Aus der Nähe kann die Baustellenabsperrung begutachtet werden. Mangels geeigneter Bauteile habe ich diese selbst angefertigt. Ein Tag-/Nacht-Vergleich:


       


    Bei der Streckenbearbeitung achte ich nicht konsequent auf eine nächtliche Wirkung oder gar auf den optischen Eindruck in der Wintersaison. Diese nächtliche Aufnahme zeigt beispielhaft, wie unterschiedlich Objekte für die Nachtdarstellung texturiert sind: Während Bagger, Sandhaufen und Absperrung sich in die Resthelligkeit des Himmels einfügen, ist der LKW nur noch schemenhaft als schwarzes Etwas zu erkennen. Die Baumgruppe jenseits der Landstraße wiederum erweckt den Eindruck, als sei sie von Scheinwerfern dezent angestrahlt. Um einen homogenen Eindruck zu erzielen, wäre ziemlich viel Arbeit erforderlich - gegenwärtig ist das nicht zu leisten…


    Aber auf der Merkliste notiere ich mir, dass hinter dem Bagger gelegentlich noch ein paar Sträucher zu pflanzen sind.


    Und nun geht es endlich mit dem nächsten Zug weiter nach Mieste!


    Gruß EGZ

  • Hallo EGZ,


    danke für die schönen Bilder einer schönen Strecke, ich finde diese kleinen aber feinen Details sehr schön und sie bringen irgendwie das Salz in die Suppe.

    Diese Baustellen würden vielleicht auch gut in irgendwelche Bahnhöfe an der alten Stammstrecke passen. Tolle Arbeit und weiterhin gutes gelingen

    Grüße Silvio

  • Die Anregung von Silvio - vielen Dank! - wird sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen: Bis Gardelegen weist jeder Bahnhof eine kleine Besonderheit auf, die Aufmerksamkeit verdient. Aber anschließend folgen einige eher schlichte Halte, die auch mit Stilmitteln wie Baustellenabsperrungen ein wenig abwechslungsreicher gestaltet werden sollen.


    Einstweilen sind wir in Mieste angekommen: Zwei Bahnsteiggleise, ein Aufstell- sowie ein Anschlussgleis dienen der Betriebsabwicklung. Das ACZ (Agrochemisches Zentrum) Mieste kann über den Gleisanschluss bedient werden. Ich hege zwar Zweifel, dass diese Gleise heute noch genutzt werden, aber die Luftaufnahmen bestätigen, dass sie immer noch vorhanden sind. So bleibt eine Nahgüterzugaufgabe mit einer Düngemittellieferung durchaus vorstellbar! ;)


       


    Das verrostete Anschlussgleis zeugt von seltener Nutzung. Vor der Einfahrt in das ACZ gebieten Signaltafeln Pfiff und Schrittgeschwindigkeit, die Weichen im Anschlussgleis sind ortsbedient. Am rechten Bildrand ist zudem zu erkennen, dass die neben den Bahngleisen verlaufende Straße nun nachts mit einer Straßenbeleuchtung aufwarten kann und Verkehrsschilder der StVO Geltung verschaffen. Das Gelände des ACZ wurde umfangreich umgestaltet: Zunächst einmal wurde es mit einem Zaun eingehegt und mit einem Betonboden befestigt. Auch hier erhellen Leuchten das Geschehen bei Dunkelheit. Am Eingangstor wurde ein großes Firmenschild aufgestellt - zugegeben, das Firmenlogo entspringt meiner Phantasie.


       


    Auf eine vorbildnahe Texturierung der Betonfläche - es müssten in weiten Bereichen Betonplatten verlegt werden - wurde verzichtet: Aufgrund der Flächengröße bilden sich zwangsläufig gleichförmig wiederkehrende Muster, die unangenehm auffallen. Stattdessen wurde Gussbeton verwendet. Zusätzlich willkürlich aufgetragene Verschmutzungsflecken sollen die Eintönigkeit der Betonfläche aufbrechen. Etliche Gebäude wurden ausgetauscht, um einen individuelleren Eindruck zu vermitteln. Auch das Verwaltungsgebäude aus der Didi2004-Produktpalette - bisher eine Serviceeinrichtung für Volkswagen - wurde meinem erdachten Unternehmens-Erscheinungsbild des ACZ angeglichen. Landwirtschaftliche Geräte und Fahrzeuge beleben das Firmengelände.


    Ein Blick auf den östlichen Bahnhofskopf wird in der nächsten Woche folgen.


    Gruß EGZ

  • Hallo EGZ es ist wirklich bemerkenswert was du schon wieder zusammengebastelt hast. Mein großer Respekt für das Können und die Liebe zum Detail .

    EGZ mit welchen Grundlagen arbeitest du wenn du einen Streckenast oder Bahnhof bearbeitest. Fotos oder Google Maps ? Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß dabei.


    Gruß Andreas

  • Ich bin erfreut, dass meine kleinen Umgestaltungen Anklang und Zuspruch finden! :)


    Die Frage von andreas-pz kann ich mit einem entschiedenen "sowohl als auch" beantworten. Zunächst einmal nutze ich Führerstandsmitfahrten zur Orientierung im gleisnahen Bereich. So sind Elemente wie Hektometertafeln, Spanngewichte, Oberleitungsmastarten etc. gut zu erkennen und nach Möglichkeit in die Simulation einzubinden. Die Maps-Luftaufnahmen von Google und Bing veranschaulichen die örtlichen Gegebenheiten. Damit können gut die Bedeutung von Straßen oder auch die Lage einzelner Gebäude eingeschätzt werden. Einzelne Fotos bspw. von altmarkdampf.de wiederum liefern konkrete Anregungen und können manches Detail klären.


    Ich will aber noch einmal hervorheben, dass mein Ergebnis keineswegs die Realität 1:1 wiedergibt. Vielmehr will ich ein glaubhaftes Ambiente schaffen. So ist in Mieste das ACZ real vorhanden, aber die Ausgestaltung in der Simulation entspringt meiner Phantasie und orientiert sich vor allem auch an verfügbaren Gebäudemodellen. Auch im nachfolgenden Bilderreigen würde ein "Faktencheck" Abweichungen zur Realität aufzeigen. Aber "Wirklichkeit" ist ein dehnbarer Begriff: Schaue ich auf einzelne Fotos von 2010, sind auf Bahnsteigen noch analoge Bahnsteiguhren zu erkennen. Begutachte ich den gleichen Ort in einem Video von 2014, sind diese Uhren bereits entfernt und durch digitale Informationssysteme ersetzt...


       


    Von der Schnellfahrstrecke mit einer Lärmschutzwand abgeschirmt, ist das ehemalige Empfangsgebäude des Bahnhofs Mieste zu finden. Wie so häufig, ist diese Immobilie mittlerweile ungenutzt und wird so ein Opfer von Verwahrlosung - im vergangenen November wurde es dann auch von Feuerteufeln heimgesucht. Jenseits der gegenüberliegenden Schallschutzwand befinden sich die beiden Außenbahnsteige an der Stammbahn. Das Gewerbegebiet an der wiederum dahinter verlaufenden Straße wurde unter dem Gesichtspunkt "Gebäudevielfalt" umgestaltet, auf dem zweiten Blick nimmt man auch Laternen und Zaun wahr. In der Realität befanden sich dort andere Gebäudetypen, aber heutzutage ist dieses Gelände eingeebnet und stattdessen eine Photovoltaik-Anlage errichtet.


      


    Einen genaueren Blick auf die Szenerie kann man vom östlichen Bahnsteigende erhaschen. Zudem lassen sich die kleinen Utensilien in unmittelbarer Nähe des Bahnkörpers finden: Rufsäule, Warnschilder, Haltetafel, Schaltschrank und Hektometertafel - irgendetwas übersehen? Zwischenzeitlich sind mir noch ein paar Zweifel gekommen, ob tatsächlich Regelverkehr am Gleis 1 stattfand bzw. stattfindet - hierzu muss ich gelegentlich noch einmal in älteren Fahrplänen nachschauen und möglicherweise das innig umschlungene Paar auf das Gleis 2 verweisen.


    In der kommenden Woche sehen wir uns in Solpke wieder.


    Gruß EGZ

  • Fünf Minuten dauert die Fahrt mit der Regionalbahn von Mieste nach Solpke und der Streckenabschnitt hat keine Besonderheiten zu bieten, die zu berichten wären. Ebenfalls unspektakulär ist der Bahnhof Solpke - lediglich ein Bahnsteiggleis ergänzt das durchgehende Streckengleis:


       


    Erwartungsgemäß konnte auch hier das Bahnhofsgebäude ausgetauscht werden. Genauso wenig können die zusätzlichen Bahnsteigutensilien überraschen, obwohl sich allmählich der Fundus vergrößert: Nun sind auch Lautsprecher und Mülleimer vorhanden. Zudem gibt es Richtungshinweise zum Zugverkehr. An der östlichen Bahnhofsausfahrt steht vorbildgerecht ein Geschwindigkeitsvoranzeiger. Am rechten Bildrand sind die an der SFS ab und an vorbildnah aufgestellten Gittermasten erkennbar. Der Austausch gegen die üblicherweise in der Route verbauten Betonmasten ist allerdings ein wenig mühselig, da häufig ein Betonmasten-Pärchen in einen einzelnen Gitter- sowie einen einzelnen Betonmast zu zerlegen ist. Sicherlich sind die verfügbaren Gittermasten nicht SFS-geeignet, aber eine kleine optische Auflockerung mildert die Monotonie der Schnellfahrten allemal. Der eigentliche Blickfang ist aber das östlich vom Bahnhof gelegene Bahnstrom-Umspannwerk:


       


    Die bisherige Ausgestaltung war sehr vereinfacht und grob, also keineswegs befriedigend. Deshalb wurde das gesamte Areal vollkommen umgestaltet und aus verschiedenen Bauteilen ein Umspannwerk zusammengezimmert. In seiner Ausdehnung wirkt es zumindest auf mich plausibel, aber elektrotechnisch sollte es mit Sicherheit nie unter Spannung gesetzt werden - vorsichtshalber habe ich auf die Einspeisepunkte in die Oberleitung verzichtet! ;) Die Zuleitungen zum Umspannwerk wurden teilweise ebenfalls neu verlegt, so dass die Hochspannungsmasten bis zum Horizont als markante Punkte in der Landschaft wahrnehmbar sind. Eine kleine Ladeszene vermittelt etwas Betriebsamkeit - in der Realität sind solche Umspannwerke allerdings unbesetzt.


    Mit dem nächsten Zug wird am kommenden Montag auch schon die Hansestadt Gardelegen erreicht.


    Gruß EGZ

  • Mit der Ankunft in Gardelegen ist der Zielort dieser Bauetappe erreicht. Bis Ende der 1960iger Jahre trafen hier zwei Nebenbahnen auf die Lehrter Bahn: Auf der Strecke der früheren Altmärkischen Kleinbahn in Richtung Kalbe wurde der Zugverkehr bereits 1968 stillgelegt, auf der ehemaligen Kleinbahn nach Haldensleben wurde ein Personenverkehr auf dem verbliebenen Streckenrest nach Letzlingen bis 1971 angeboten. Aber noch bis 1993 fand auf diesem Abschnitt Güterverkehr statt: Hauptkunde waren die sowjetischen Streitkräfte als damaliger Nutzer des Truppenübungsplatzes in der Letzlinger Heide.


    In der Gegenwart findet erneut Verkehr auf der teilweise neu trassierten Anschlussbahn zum "Gefechtsübungszentrum Heer" der Bundeswehr statt. Außerdem ist das Gardelegener Gewerbegebiet Ost mit Gleisen erschlossen. Somit ist Gardelegen eine nennenswerte betriebliche Bedeutung beizumessen.


       


    Westlich des Bahnhofs befinden sich die wenigen verbliebenen Gütergleise: Mit einem Gleis wird die Ladestraße beidseitig angeschlossen. Ein weiteres Gleis dient als Umfahr- und Aufstellgleis. Darüber hinaus hat sich das Streckengleis zu zwei Bahnsteiggleisen aufgeweitet. Im Hintergrund ist das Bahnhofsgebäude zu erkennen. Diesmal muss es nicht ersetzt werden, da es zu den Modellen gehört, die von den Routenerbauern bereits vorbildgetreu erstellt wurden. Allerdings fehlte bisher der Güterschuppen, der an der Ladestraße steht - er wurde erneut aus PT36 ergänzt. Das auf der neugestalteten Ladestraße lagernde Holz verweist wie in der Realität auf immer noch stattfindenden Ladeverkehr. Die aufgestellten Leuchtmasten unterstreichen den Stellenwert des Güterumschlags. Im Bahnhofsbereich sind die Hektometertafeln vorbildgerecht in Bodennähe platziert.


       


    Die Umgebung von Gardelegen habe ich ausgiebig umgestaltet und das Areal des Güterbahnhofs ist dafür ein gutes Beispiel: Zentrales Bauwerk ist der bereits erwähnte Güterschuppen. Die ursprünglich vorhandenen Hochbauten wurden abgerissen und durch ein ein kleines, wenig gepflegtes Nebengebäude ersetzt. Die Ladestraße wurde neu aufgebaut und weist nun auch eine kleine Ladekante auf. Die Vegetation wurde fallweise wachstumsfördernd gedüngt, teils zurückgeschnitten und mancherorts mit Wildblumen bereichert. Neben den Leuchtmasten und dem Holzstapel finden sich auch Schmutzecken sowie die bekannten bahntypischen Kleinigkeiten wie Hektometertafeln, Spanngewichte, Rufsäule und Schaltkasten. Die im Hintergrund auf der Ladestraße befindlichen Baken sind übrigens tatsächlich in der Realität dort zu finden.


    In einer Woche folgt ein Blick auf das Gelände rund um das Bahnhofsgebäude.


    Gruß EGZ

  • Hallo EGZ,


    Wunderbar gestaltet und sehr gut erörtert, ich freue mich schon auf den nächsten Teil.


    Danke fürs zeigen und weiterhin viel Spaß beim werkeln

    Grüße Silvio

  • Vielen Dank für die aufmunternden Worte! :)


    Die räumliche Situation rund um den Bahnhof Gardelegen kann nur vereinfacht angedeutet werden. Vor allem soll die Atmosphäre eines ländlichen Bahnhofs aufgegriffen werden, der immer noch etwas Betriebsamkeit aufweist - die Gestaltung ist eine Mischung aus Realität und Fiktion.


       


    Westlich vom Bahnhofsgebäude ist die Kopframpe zu finden, zu der schon lange kein Gleis mehr führt. Dort kann eine kleine fiktive Ladeszene des örtlichen Getränkevertriebs beobachtet werden. Diese kleine Inszenierung haucht der Umgebung etwas Leben ein. Ein "wieso-weshalb-warum?" sollte besser nicht hinterfragt werden - immerhin, die Getränkevertriebsfirma ist tatsächlich existent!


    Auf dem Bahnsteig wurden Leuchten, Bahnhofs - sowie Hinweisschild ergänzt. Gut zu erkennen ist der Schattenwurf der Leuchten, den OpenRails generiert. Auch solche Nebensächlichkeiten wirken belebend in der Simulation.


       


    Ein Blick aus östlicher Richtung auf den Bahnhofsvorplatz zeigt mannigfaltige Veränderungen: Verkehrsschilder, Straßenlaternen, Telefonzelle und Bushaltestelle erweitern die Infrastruktur. Auch wenn die Straßenführung nicht dem Vorbild entspricht, ist sie zumindest schlüssig - man muss nun nicht mehr über die Wiese holpern, um auf die Bahnhofsstraße zu gelangen. Gewiss wirkt die Gegend ein wenig unvollendet, allerdings sieht ein Triebfahrzeugführer von dieser Bahnhofsseite kaum etwas.


    Und genau jene Perspektive wird in der kommenden Woche noch einmal eingenommen.


    Gruß EGZ

  • Mit leeren Kesselwagen am Haken kehrt die mehrmals wöchentlich verkehrende Übergabe aus den Gleisanschlüssen des Gardelegener Gewerbegebiets in den Bahnhof zurück.


       


    Im Bildvergleich sind zunächst die Bearbeitung der Grünbewuchses und einige veränderte Hochbauten offensichtlich. Ein schnell erledigter Weichentausch bewirkt einen harmonischen Eindruck des Fahrwegs. Auch an dieser Station ist eine Funkantenne errichtet worden. Rechts davon steht das ehemalige Kleinbahn-Bahnhofsgebäude - in der Realität dem Verfall preisgegeben, in meiner kleinen Welt gut erhalten. Bei genauerem Hinsehen ist die Ausstattung im Bahnhofsbereich mit zusätzlichen Leuchten zu bemerken.


       


    Die soeben erwähnten Änderungen sind im Gegenschuss vom selten für den Fahrgastwechsel genutzten Bahnsteig 2 noch einmal deutlich zu erkennen. Auch die Bauart der Leuchten wurde überarbeitet. Zudem beinhaltet die Bahnsteigausstattung nun auch Bahnhofsuhren, Lautsprecher und Wegeleitsystem. Ein Treppenabgang zur Unterführung ergänzt den Bahnsteig 1 und ein kleiner Zaun beseitigt dort die Unfallgefahr für die Wartenden. Apropos Wartende: Braune Pullis und blaue Jeans waren zum Zeitpunkt der Aufnahme offenbar d e r Modetrend... - oder sind es vielleicht Zwillingsschwestern, die auf die nächste Regionalbahn warten? :)


    Hier endet erst einmal vorläufig die Bautätigkeit und der Vorhang schließt sich wieder. Stendal liegt noch 33 km entfernt, aber auch die Gardelegener Anschlüsse müssen noch einmal genauer in Augenschein genommen werden. Zunächst stehen allerdings erst einmal andere Projekte an...


    Bis demnächst,

    Gruß EGZ