Vorbild-Info´s zu PT HB

  • Guppy: In der Regel wurden die Züge immer aus Bghw gebildet, denn das Reisendenaufkommen nach verlassen des Ballungsraumes rechtfertigte keinen Einsatz von Doppelstockzügen. Von Halle Richtung Güsen, Magdeburg usw. waren des öfteren Bgh, also Lowa's eingesetzt. Und recht lange hielten sich auch noch die Ba(a)ge in den Personenzügen auf der KBS 500. Zwar betrug der Hg 90 km/h, aber wegen der starken Auslastung der Strecke mit Güterzügen (Hg80) spielte das keine Rolle, denn die Züge konnten und wurden sehr oft auf die Seite genommen. Einige P-Züge standen dann schon mal 20 min und mehr auf kleineren Unterwegsbahnhöfen. DBv-Einheiten kamen dann erst wieder vermehrt, aber auch nur während der Rushhour im Arbeiterberufsverkehr zwischen LuWi, Jüterbog (und selten Luckenwalde) zum Einsatz. DBmu, also die Einzelwagen in rehbraun fanden ab ungefähr 1984 vermehrt ihren Einsatz in und um Halle, in Ausnahmen auch über Bitterfeld hinaus und dann wieder ab Luwi, Jüterbog Richtung Norden. Die Langläufer-P's waren fast ausschließlich aus Bghw gebildet. Ab '86/'87 kamen aber auch vermehrt Bmhe zum Einsatz, da die Z2-Wagen aus Halberstadt die Bmhe aus den hochwertigen Diensten immer weiter verdrängten.


    Hoffe, Dir geholfen zu haben.

    Grüße, der Ostseestern


    Justitia in suo cuique tribuendo cernitur

  • Moin, moin,


    also die Ferkeltaxen, wie sie in allen Regionen vor der Wende am meisten betitelt wurden, sollten bei der DR möglichst schnell eine Verbesserung des Angebots und der Effizienz auf den von der DR übernommenen Neben- und Privatbahnen erzielen. Viele heutige Publikationen erzeugen immer das Bild, die DDR-Wirtschaft und auch die DR als größter Betrieb und verkehrsträger Nr. 1 konnten nicht oder nur schglecht wirtschaften. Das stimmt nicht und beruht auf purer Unwissenheit (und Geschichtsschreibung der politischen Sieger nach 1989).


    Die LVT - Leichtverbrennungstriebwagen - der "Bauart Bautzen" begannen ihr Leben bereits 1957 mit einem Baumuster, dem VT 2.09.001/171 001. Im Pflichtenheft forderte man unter anderem, daß die Fahrzeuge ohne großen technologischen Aufwand unter unter Einsatz rationellem Personaleinsatz an wechselende Verkehrsaufkommen angepaßt werden können. Auch eine westentliche Ersparnis an Kraftstoffen stand im Fokus, sowie eine Höchstgeschwindigkeit von mindestens 90 km/h um einen Übergang von Nebenbahnen auf Hauptbahnen zu gewährleisten. So kamen dann auch 172er/171er zu regulären Einsätzen zwischen Jüterbog und Lutherstadt Wittenberg. Mit der Beschaffung von Steuerwagen BR 172.6-7 waren auch die letzten betriebstechnischen Hindernisse aus dem Weg geräumt und ökonomisch unrentable lokbespannte Züge wurden auf vielen Strecken durch die neuen Einheiten ersetzt.


    BR 171.0 und BR 172.0 fertigte bis 1967/68 Waggonbau Bautzen. Ab 1968 lieferte dann Görlitz die verbesserten Bauserien BR 172.1 bis zum Produktionsende.


    Einsatzgebiete dieser sehr erfolgreichen Triebwagenbaureihe waren tatsächlich über die gesamte DDR verteilt. Vorrangig allerdings wurden damit die Flächenregionen bedient, die entweder dünn besiedelt waren, der Individual- und KOM-Verkehr dominierte oder Strecken, die den Personenverkehr nur noch kollateral bedienten. Dazu zählten strategisch wichtige oder für den Güterverkehr vorzuhaltende Strecken. Aber es gab auch Ecken in der kleinen Republik, in denen man die VT's nicht antraf. Z. B. im Bezirk Rostock nur Barth - Velgast - Tribsees.


    Also wenn der Wolle das was machen will und Bilder, Zeichnungen u. a. benötigt, so solle er sich bei mir melden. Aber auch das www hält sehr viele, sehr schöne Farbfotos vor.

    Grüße, der Ostseestern


    Justitia in suo cuique tribuendo cernitur