PT Berlin-Halle - Wagt sich jemand an D713?

  • Hallo zusammen,


    mehr durch Zufall und eine alte Aufgabe auf LzSuO bin ich auf den D713 aus dem Fahrplanjahr 1984/1985 gestoßen. Zuglauf und allgemeiner Betriebsablauf zwischen Lichtenberg und Schönefeld haben mein Interesse erregt und offene Fragen hinterlassen. Um diese zu klären, habe ich bereits bei DSO eine Anfrage an die dortigen Experten gestellt und erhoffe mir rasche Aufklärung.


    Warum der D713? Schnell erklärt. D713 Stralsund - Leipzig gehört zu den wenigen Zügen, die den Innenring befuhren. Besonderheit gemäß Kursbuch: Der Zug befährt den Innenring und hält zusätzlich zu Schönefeld auch noch in Schöneweide. Ich persönlich kann mich an solche Gegebenheiten nicht erinnern. Folglich habe ich versucht, Gründe für diese Zugführung zu finden. Ab Juni '85 stand die Fahrleitung bis Schöneweide unter Strom und bis September konnte man dann auch mit Strom bis Lichtenberg. Ein Umspannen des Zuges hat gemäß Kursbuch zeitlich in Lichtenberg stattgefunden. Auf allen anderen Unterwegshalten sind nur wenige Minuten für einen Halt vorgesehen. Weiß jemand, warum man den 713 auf allen drei Fernbahnhöfen halten lassen hat? Und wenn ja, wer würde sich rantrauen und den D713 für PT Berlin-Halle nachbauen wollen? Bisher gibt es noch keine Aufgabe, in der man den Innenring befahren kann.

    Grüße, der Ostseestern


    Justitia in suo cuique tribuendo cernitur

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ostseestern,


    ich würde die Aufgabe gern bauen.
    Ich könnte es im Herbst dieses Jahres eintakten. Ich denke, da hast Du dann auch wieder mehr Zeit als im Sommer. Den genauen Starttermin könnten wir absprechen.


    Meine einzige Bedingung: keine Payware (außer PT HB).


    Grüße Cris

  • Die Feststellung von Ostseestern kann ich bestätigen da ich in diesen Zeitraum oft nach Prenzlau bzw. Prora unterwegs war. An eine weitere Besonderheit kann ich mich erinnern das der gleiche Zug an unterschiedlichen Tagen einmal außen herum bzw. dann wieder auch über Schöneweide fuhr. Welche Zugnummer weiß ich nicht mehr. Wenn ich mich noch richtig erinnere sind von Stralsund - Pasewalk Lichtenberg - Leipzig bzw. Halle aus alle Züge nur den Außenring gefahren. Schönen Abend Andreas-pz

  • Hallo zusammen.


    Chris - vielen Dank für Dein Angebot. Das mit dem Herbst mußt nicht extra wegen mir machen. Zwischendurch geht das auch immer, zumal ich auch an der See über schnelles Internet und abends auch über ausreichend Zeit verfüge. Bin aktuell unterwegs und werde mich morgen mit anständiger PC-Tastatur nochmal ausführlicher melden.


    @all: bei DSO hat "der Gerd" schon zum D713 geantwortet. So richtig schlüssig ist mir seine Erklärung aber nicht. Ich kenne keinen anderen D-Zug, der damals drei Berliner Bahnhöfe angefahren hat. Das Gegenteil war eher der Fall, so wie einige D-Züge aus Richtung Süden nur in Schönefeld hielten und dann direkt über den BAR gleich weiter Richtung Norden fuhren.


    Also dann, bis Samstag.

    Grüße, der Ostseestern


    Justitia in suo cuique tribuendo cernitur

  • Ostseestern die Idee von dir mit dem D 713 finde ich echt gut, aber wegen dir baut Cris die Aufgabe bestimmt nicht,sondern für alle welche Spaß an Cris seinen Aufgaben haben und an der Strecke haben. Also bitte Cris wenn die Tage wieder kürzer werden du Lust und Laune hast, dann baue bitte den Act. andreas-pz

  • @... aber wegen dir baut Cris die Aufgabe bestimmt nicht,sondern für alle welche Spaß an Cris seinen Aufgaben haben und an der Strecke haben. Also bitte Cris wenn die Tage wieder kürzer werden du Lust und Laune hast, dann baue bitte den Act. andreas-pz


    Was hast Du für ein Problem mit mir ?(:roll:X( Ich habe eine Frage gestellt und Chris hat geantwortet. DU weißt doch gar nicht, warum Chris den Herbst als "Eintaktung" gewählt hat! Und warum ICH (eventuell) im Sommer weniger Zeit habe oder mir welche schaffen kann, weißt DU auch nicht.


    Ach ja und Aufgabenideen und -skripte lasse ich mir wenn, dann auch nicht nur für mich, sondern ebenfalls für alle Interessierten einfallen.


    @Chris: Ich gehe davon aus, dass Du mich kennst und verstehst. :huh: Zu den Fahrzeugen und Deiner Bedingung: alles kein Thema, einges muß ich bei mir sowieso anders einrichten, weil es vieles, was ich einsetze, nicht geben darf. ;) Und für den D713 auf PT B-H werden an Payware eigentlich nur die 243, 118, 110, Halberstädter und Bghw von GR benötigt.


    Da gibts eigentlich keine bessere Alternativen, es sei denn, Mirko, alias TS-Eastrail bringt neue Maschinen als Freeware. :thumbup: Alles andere kommt aus Tschechien, Polen, von Freckel und Truckmichel. :)

    Grüße, der Ostseestern


    Justitia in suo cuique tribuendo cernitur

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend,

    D713 Stralsund - Leipzig gehört zu den wenigen Zügen, die den Innenring befuhren.

    Besonderheit gemäß Kursbuch: Der Zug befährt den Innenring und hält zusätzlich zu Schönefeld auch noch in Schöneweide.

    der Zug ist doch aber ab Karow über den Außenring nach Lichtenberg gefahren und nicht über Pankow?


    Grüße Cris

  • Guten alle zusammen ich bin 2 Jahre jeden Montag von Halle nach Prenzlau über Berlin gefahren, mit der gleichen Zugnummer. Von Bahnhof Schönefeld ohne Unterbrechung nach Lichtenberg. Jede dritte Fahrt wurde auch mal über den innenring durchgeführt. Ich denke da spielten betriebliche Aspekte der Fahrdienstleitung eine dominierende Rolle.

  • Hallo Cris,

    ich antworte mit einem klaren "sowohl als auch"!


    "Innenring" bezeichnet den Gleisverlauf der innerstädtischen Ringbahn (Ostkreuz - Gesundbrunnen - Westkreuz - Papestraße [heute Südkreuz] - Ostkreuz), der "Außenring" verläuft in weiten Teilen außerhalb der Stadtgrenzen...


    Verlässt man Lichtenberg in westlicher Richtung, dann geht es einerseits südlich über den Ring am Ostkreuz vorbei zur Görlitzer Bahn, an der Schöneweide liegt. Andererseits geht es nördlich ebenfalls auf den Ring und über Schönhauser Allee zur Stettiner Bahn, an der Pankow liegt.


    Bei fernbahn.de gibt es einen D713 im Jahr 1990, der auch den von Dir in Betracht gezogenen Laufweg hatte (Außenring - Lichtenberg - Innenring).


    Gruß EGZ

  • EGZ hat den Nagel auf dem Kopf getroffen . Innenstädtisch war die Strecke von Schönefeld , über Schöneweide ( ohne Halt ) in Richtung Ostkreuz dann in östlicher Richtung nach Lichtenberg , weiter nach Bernau...... Aber Meistens ging es in Richtung Nord Osten und wir fuhren in Richtung Westen in Lichtenberg bekamen einen "Russen" zur Weiterfahrt nach Stralsund angehängt, weil die Strecke erst 1987 Elektrifiziert wurde. Zur Zugnummer , genau weiß ich es nicht, aber es war glaube ich Es war der D 650 , es Kann auch sein das der Zug in Wolgast zu Ende war. Ich weiß nur der Zug war bis Berlin richtig voll.

  • Hallo Allerseits,


    dass dieser Zug über Pankow fuhr, kann ich mir nicht vorstellen. da zw. Schönhauser Allee und Pankow der Grenzstreifen durchfahren werden müsste.

    Es war schon mit der S-Bahn immer ein zweifelhaftes Erlebnis, wenn die Altbaufahrzeuge mit Vollgas durchfuhren, beim Ein- und Ausfahren des "Niemandslandes" laut pfiffen und die Grenzer den Zug nicht aus ihren Feldstechern ließen.

    Wenn Ihr es dennoch bauen wollt, dann unterstellt eine schwere Störung zw. Karow und Lichtenberg und "wartet", dass die Grenztruppen, MfS-Schergen u.ä. mit Großaufgebot die Grenzsicherung massiv verstärken.

    Das BW Pankow war ausschließlich eine Einsatzstelle für Güterzugloks, so dass Güterzüge zur Frankfurter Alle (Containerbahnhof) und Storkower Straße (Schlachthof) durch den Grenzstreifen fuhren.


    Zum südlichen Teil folgende Gedanken von mir. Die Fahrt von Lichtenberg über Schöneweide nach Schönefeld gab es durchaus, um in Lichtenberg das Kopfmachen zu vermeiden. Auf diesem Bild steht der D713 auch in Richtung westliche Ausfahrt von Lichtenberg.

    Bildergalerie 1991 - Teil 02


    In Schönweide erlebte ich mehrfach Züge die dort durchrauschten. Schöneweide war Start- und Zielbahnhof für weniger prominente Schnell-, viele Eil und Personenzüge. Somit war der Bahnhof recht gut ausgelastet. Daher scheinen mir die 3 Halte des D713 in Berlin wenig plausibel.


    VG

    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen!

    Bei fernbahn.de gibt es einen D713 im Jahr 1990, der auch den von Dir in Betracht gezogenen Laufweg hatte (Außenring - Lichtenberg - Innenring).

    @ EGZ, das war es - punktgenau, vielen Dank! 8)


    Dank auch an alle anderen für ihre Beiträge!


    Nein, ich konnte mir auch nicht vorstellen, daß man ohne Not eine Fahrt durchs Sperrgebiet gemacht hätte.

    War nur kurz irritiert, weil ich bei einer Testfahrt auf dem Abschnitt Bernau - Karow - BAR - Lichtenberg den Fahrplan nicht halten konnte.

    Ob man über Pankow schneller gewesen wäre, bleibt dahingestellt ...


    Grüße Cris

  • Hallo miteinander,

    ich will noch ein paar Gedanken ergänzen…

    • Der Bahnhof Berlin-Lichtenberg wurde am 30.09.1984 an den Fahrdraht durch die Verbindung Grünauer Kreuz - Schöneweide - Ostkreuz (Görlitzer Bahn - Innenring) angeschlossen. Die elektrische Anbindung des Bahnhofs über Grünauer Kreuz - Biesdorfer Kreuz (Außenring) erfolgte am 01.06.1985. Die Daten weichen von den im Startbeitrag genannten ab, sind aber nach meinen Recherchen zutreffend…
      Bezogen auf den D713 im Fahrplanjahr 1984/85 (erst am 02. Juni 1985 begann das nächste Fahrplanjahr) bedeutet es, dass es in jener Fahrplanperiode keine Alternative zur Fahrt über den Innenring und die Görlitzer Bahn in Richtung Flughafen Berlin-Schönefeld mit elektrischer Traktion gab.
    • Eigentlich zielte die aktuelle Fragestellung auf das Erreichen von Berlin-Lichtenberg aus nördlicher Richtung ab. Die Stettiner Bahn im Berliner Umland war erst ab 1987 mit einem Fahrdraht überspannt, also wurde 1984/85 bis Berlin-Lichtenberg gedieselt. Hinsichtlich der Frage Innen- oder Außenring habe ich noch einmal fernbahn.de bemüht. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das älteste Jahr mit DR-Zugläufen in der Datenbank das Jahr 1988 ist und es ungewiss ist, ob die Informationen vollständig sind…
      Zwischen Bernau bzw. Oranienburg und Berlin-Lichtenberg werden insgesamt 62 Züge gelistet - nur für einen einzigen Zug (D1517) ist ein Laufweg über den Innenring angegeben.
      Ich denke, das manifestiert den Laufweg über Karower Kreuz - Biesdorfer Kreuz (Außenring).
    • Die Annahme, dass Fahrten durch das Sperrgebiet vermieden wurden, wird zwar offensichtlich durch die genannten Daten des Jahres 1988 untermauert, aber das ist nach meiner Kenntnis nicht zu verallgemeinern - sozusagen alles eine Frage der Zeit:
      Der Autor Bernd Kuhlmann hat sich in dem Buch "Züge durch Mauer und Stacheldraht" auch mit diesem Streckenabschnitt umfassend auseinandergesetzt. Ein wesentliches Element des Betriebsablaufs war es, dass möglichst ein Halt im Sperrgebiet vermieden wird. Dazu wurden beispielsweise Signalabstände vergrößert, Signalabhängigkeiten verändert und eine Mindestgeschwindigkeit von 40 km/h vorgegeben. Auch der Dampflok-Einsatz sollte vermieden werden, um Sichtbehinderungen zu vermeiden. Und es gab selbstverständlich Anweisungen bei unplanmäßigem Halten, in denen auch Reisezüge berücksichtigt wurden. Ich zitiere einen Absatz aus dem Buch:

      "Trotz aller Vorkehrungen konnte ein Zug aus technischen Gründen im Grenzabschnitt halten. Mußte die Lokomotive oder der Zug zum Beheben der Störung vom Zugpersonal verlassen werden, durfte dies erst geschehen, wenn dies durch dreimaliges Hochheben der weißleuchtenden Handlampe des Zugpersonals in Richtung Kontrollturm oder des nächsten Postens und der Wiederholung dieses Zeichens vom Grenzposten aus zugelassen worden ist. Bei längeren Aufenthalten im Grenzbereich mußten über Wechselsprechanlagen, die an orangefarbenen Pfählen angebracht waren, die beiden benachbarten Fahrdienstleiter und der Grenzposten im Kontrollturm verständigt werden. Bei Reisezügen mit längerem Aufenthalt im Grenzgebiet sollten die Reisenden über Lautsprecheranlagen vom Grenz-Kontrollturm vor unberechtigtem Verlassen des Zuges gewarnt und gleichzeitig aufgefordert werden, die Wagentüren zu schließen bzw. geschlossen zu halten. Mußten wegen Bahnbetriebsunfällen oder anderen Vorkommnissen die Reisenden einen Zug verlassen, durfte das nur unter Anleitung von Kräften der DR und der Transportpolizei geschehen, (…)"

      Und ich vermute einmal, dass die kaum noch gegebene Nutzung des Innenrings im Jahr 1988 eine Folge jenes Vorfalls ist, der ebenfalls im Buch erwähnt wird:

      "Doch kein System ist perfekt, auch nicht an diesem Abschnitt der Grenze. Davon zeugt eine geglückte Flucht: Ein von Norden kommender Schnellzug wurde etwa 1984 mit Ziehen der Notbremse zum Halten im Grenzgebiet gezwungen; mit mitgeführten Metalleitern konnte der unmittelbar benachbarte Streckmetallzaun spielend überwunden werden. Als Konsequenz der geglückten Flucht entstand in diesem Bereich eine Betonmauer mit aufgesetzten Rundelementen."

    Soweit meine Ergänzungen.


    Gruß EGZ

  • Hallo EGZ,


    auch ich danke Dir für Deine umfassenden Recherchen.


    Auf Fernbahn steht, dass der Zug mittwochs einen besonderen Wagen (Bauart Zm) mitführte.

    Hier drei Links für alle Interessierten:

    Die Reichsbahn und der Strafvollzug in der DDR: Häftlingszwangsarbeit und Häftlingstransport
    Etwa 500 Strafgefangene mussten jährlich für die Reichsbahn der DDR Zwangsarbeit leisten. Für die Strafgefangenen und insbesondere die politischen Gefangenen…
    www.bpb.de

    Schwerin (Meckl.) Hbf - Wagen - Zellenwagen


    Grüße Frank