Kurzzeitleistung, Stundenleistung, Dauerleistung im MSTS

  • Hallo Leute,


    nur mal ein paar Gedanken zur Simulation dieser Parameter im MSTS:


    Ich hab ein wenig mit verschiedenen Loks vor einem 14-wägigen D-Zug experimentiert, und war dann besonders von der Leistung der BR 103 enttäuscht.


    Ein Blick in die *.eng-Datei zeigte mir, daß dort die Werte für die Stundenleistung eingetragen waren (7,8MW, 153kN).


    Nun kann die BR 103 aber im Vorbild mit einer viel höheren Kurzzeitleistung fahren, für maximal 10 Minuten am Stück (10,4MW, 252kN).


    Also flugs diese Werte eingetragen, und schon fliegt die 103 mit ihrem Zug über den Berg, schneller als alle anderen Vergleichsloks ! :thumbup:


    Beim Fahren muß man nur auf die Uhr schauen - länger als 10 min. sollte man diese Kurzzeitleistung nicht abrufen. Danach den Regler auf 75% gestellt, und schon fährt man mit der originalen Stundenleistung (und nach einer Stunde kann man dann nochmals auf 66% reduzieren zur Simulation der Dauerzugkraft).


    Was haltet ihr davon ?


    Und wie oft darf die Kurzzeitleistung beim Vorbild abgerufen werden ? Wenn max. 10 min. am Stück drin sind, wie lange muß man dann warten - und bei welcher Leistungseinstellung -, bis man wieder die Kurzzeitleistung abrufen darf ? Und inwieweit verkürzen sich die Intervalle, wenn man die Kurzzeitleistung statt zehn Minuten am Stück z.B. nur für drei Minuten abruft ? Wie wird das beim Vorbild gemacht, und wie gesteuert ? Geht das automatisch (also per Bordcomputer nach Zeit, Temperatur u.a. Parametern), oder kann der Lokführer das "nach Gefühl" regeln ? ?(

  • Und wie ist das bei anderen, konventionellen Loks ? Ich nehme an, die 103 ist nicht die einzige, die über eine solche Kurzzeitleistung verfügt, aber wo findet man die entsprechenden Angaben ? ?(


    Angeblich soll beispielsweise die BR 111 über eine Kurzzeitleistung von 5-6000kW verfügen, aber dafür hätte ich gerne mal eine belastbare Quelle. Der Trafo liefert 4040kW Stundenleistung und 3700kW Dauerleistung.


    Der ET 403, der bei der Dauerleistung auf 3840kW kommt, schafft laut reisezugwagen.eu eine Kurzzeitleistung von 6000kW.


    Analog alle anderen konventionellen E-Loks und E-Triebwagen (Nicht-Drehstrom-Motoren) ?!


    Wenn im MSTS in der *.eng immer nur die Dauer- oder auch Stundenleistung eingetragen ist, kann man ja nie das wirkliche Potential der Maschinen erfahren. Man fährt dann quasi mit einer kastrierten Lok durch die Gegend. :geek:

  • Schwierig was dazu zu sagen. Es ist ja so schon schwierig überhaupt an vernünftige Leistungsdaten zu kommen.
    Ärgerlich ist auch das diese Spitzenleistung nicht automatisch nach Ablauf der Zeit zurückgefahren wird, oder eben zur
    "Zerstörung" der Lok respektive Aufgabenabbruch führt.
    Baertram

    Nur weil es in den sechzigern kaum Farbfotos gab - heißt das nicht das die Zeit farblos war.

    • Offizieller Beitrag

    Moinsen,


    ohne hier auf die Details einzugehen, kann ich nur wieder auf unsere tschechischen Kollegen verweisen, die ihrer Führungsrolle auch hier gerecht werden.


    So habe ich es bei einer deutschen Ellok noch nie erlebt, daß sie wegen Überspannung abgeschaltet wird, bei tschechischen schon.
    Siehe dazu auch meine Aufgabe "Bereitschaftsdienst" auf der Trat BP, wo man grenzwertige Leistung im Güterzugdienst erbringen muß.


    Grüße Cris

  • @Chris
    Ja die tschischen Freunde haben was drauf. Weist du welche Engine das war?
    Das Feature kann eigentlich nur übers Monitoring realisiert werden. Damit hab ich mich bisher aber überhaupt nicht befaßt, weil für eine solche Fehlererkennung ist erst einmal das stimmen der Grundwerte erforderlich. Was nur bei dem wenigsten deutschen Material der Fall ist.
    Baertram :S

    Nur weil es in den sechzigern kaum Farbfotos gab - heißt das nicht das die Zeit farblos war.

  • Hallo Alexey,


    bitte beachte das die 103 Leistungsschwacher war - Nachfolger waren 103.1 die haben erst eine Leistungssteigerung bekommen.
    Die angegebene Leistung von ~7800 KW entspricht bereits die Höchstleistung der 103.1 Woher hst Du denn die ~10.400 Das ist utopisch.
    Oder die ~ 10.400 sind nicht KW sondern PS Angaben - dann kommt es schon hin
    Gruß Guppy

  • Hallo Alexey,


    bitte beachte das die 103 Leistungsschwacher war - Nachfolger waren 103.1 die haben erst eine Leistungssteigerung bekommen.
    Die angegebene Leistung von ~7800 KW entspricht bereits die Höchstleistung der 103.1 Woher hst Du denn die ~10.400 Das ist utopisch.
    Oder die ~ 10.400 sind nicht KW sondern PS Angaben - dann kommt es schon hin
    Gruß Guppy


    Hallo Guppy,


    die 103 verfügt über eine Stundenleistung von 7780kW sowie eine Dauerleistung von 7440kW, das ist schon korrekt so.
    Dies entnehme ich dem Typenbuch "Elektrolokomotiven" von Horst J. Obermayer, Stuttgart 1970/86. Auch nachzulesen bei wikipedia.


    Die Kurzzeitleistung, die für bis zu zehn Minuten am Stück verfügbar ist, liegt natürlich deutlich darüber, namentlich bei 10400kW (also 14000PS), laut verschiedener belastbarer Quellen, u.a. hier:


    http://zugindianer.de/Fotos/10…ok_103/serienlok_103.html


    Ich gehe allerdings davon aus, daß die Verfügbarkeit dieser Kurzzeitleistung sehr von den Umgebungstemperaturen abhängig sein dürfte - im Hochsommer bei warmer Lok dürfte es kritisch werden, während im Winter bei Minusgraden diese Leistung auch deutlich länger als zehn Minuten nutzbar sein dürfte.

  • Was meinst du, rk54 ?


    Die von mir angedachte manuelle Simulation der Kurzzeitleistung hatte bisher noch keiner im Auge.


    Viele andere MSTSler, wie auch Augurex, plädieren schon länger für eine generelle Überhöhung der Leistung in der *.eng, aber unter völlig anderen Vorraussetzungen, da sie Anhänger von Realmutos Physikschule sind. Dort braucht man die Mehrleistung allein schon, um die höheren Rollwiderstände zu kompensieren. Konsequenterweise sehen sie diese Überhöhung der Werte auch nicht als Simulation der Kurzzeitleistung an, sondern als Simulation der Dauerleistung im Rahmen ihrer umfangreichen und tiefgreifenden Veränderungen der Standardwerte der MSTS-Physik. :rolleyes:


    Ich halte die überhöhten Friction-Werte von Realmuto und Co. aber für unrealistisch.


    Natürlich können die Realmuto-Jünger jetzt nochmals auf ihre überhöhten Leistungsdaten 35% oder so draufschlagen, um die Kurzzeitleistung zu simulieren, aber dann wird die Sache endgültig unübersichtlich. :pinch:


    Ich bleibe da lieber bei den Originalwerten für die Leistungsdaten (in Verbindung mit den MSTS-Standardwerten für die Friction), die ja auch bis heute in den meisten *.engs zu finden sind. Nur hat eben bisher keiner an die Kurzzeitleistung gedacht - auch ich nicht, bis ich gestern von den 10400kW Kurzzeitleistung der 103 gelesen habe. Und das läßt mir seitdem keine Ruhe mehr. :ugeek:


    Noch ein wichtiger Unterschied zur Realmuto-Philosophie: Diese erfordert die generelle Überhöhung aller Leistungsdaten, also auch der Daten von Diesel- und Dampfloks. Meine dagegen nur die von konventionellen E-Loks und-Triebwagen sowie einigen neueren Drehstrommaschinen, gemäß Originaldaten zur Kurzzeitleistung bzw. darauf basierender Schätzwerte für Loks, für die keine solchen Daten vorliegen.


    Mit den besten Grüßen,


    Alexey Soljenitchev.


    ;)

  • Hallo Alexey
    "Die Anhänger" der Realmuto Schule gibt es (leider) nicht wirklich. Letztlich ist auch er selbst trotz vieler guter Ansätze an der Komplexheit der zusammengreifenden Physikdaten in der Simulation gescheitert. Nicht zuletzt auch wegen der Unzulänglichkeiten des Basis TS. Hingegen ist Realmuto unter den Bedingungen des Bin-Patches noch eine Entwicklung im Werden. Jetzt ist vieles umsetzbar was ohne Bin überhaupt nicht ging. Verläßliche Aussagen dazu sind deshalb auch kaum zu finden. Was da an alten Tutorials rumgeistert ist in Teilen schlicht überholt und da es auf die Bedingungen des Bin-Patches nicht eingeht schlicht falsch. Nicht zuletzt lagen die vorgenommenen Leistungsüberhöhungen auch an falsch eingestellten Kupplungswerten.
    Hier mal die Werte eines 80t schweren beladenen Güterwagens.
    Coupling (
    Type ( Chain )
    Spring (
    Stiffness ( 7.5e6N/m 0 )
    Damping ( 6.5e6N/m/s 0 )
    Break ( 1.1e8N 0 )
    r0 ( 1cm 1cm )
    )
    Velocity ( 1.4m/s ) )
    Mit diesen Werten ist es wieder möglich einen Ganzzug aus diesen Wagen ohne "Pendeln" realistisch in Kurven klemmen zu lassen.
    Auch Entgleisen bei Einfahrten in Bahnhöfen mit überhöhter Geschwindig ist so wieder möglich. (Wenn die Einfahrtstrasse diese Geschwindigkeit eigentlich nicht zuläßt.)
    Ich freue mich nun mal jemand gefunden zu haben, mit dem man solche Dinge hemmungslos besprechen kann.
    ^^ Baertram

    Nur weil es in den sechzigern kaum Farbfotos gab - heißt das nicht das die Zeit farblos war.

  • Hallo Baertram,


    den BinPatch 1.8xxxx setze ich heutzutage grundsätzlich vorraus. Es gibt keinen Grund mehr, ohne ihn zu fahren.

    Aber was Du hier ausführst ist totales Neuland für mich. Was meinst Du mit "in den Kurven klemmen lassen" ? Daß sich die Zuglast durch die Kurve deutlich erhöht im Vergleich zur Geraden ? Und das ist von der Kupplungseinstellung abhängig ? Das ist Hexerei für Fortgeschrittene. :smile:

  • @ Chris,
    habe die Lok und verwende auch Deine Eng.
    Musste aber feststellen, Die arbeitet wie ein Tier und verrichtet Ihre Arbeit ohne zu mucken.
    Bei welcher Situation hat Sie bei Dir abgeschaltet?
    Habe auf der PT32 getestet, an und auf der Steige


    Gruß RK54

  • Ich konnte da auch nichts finden, was den Hauptschalter "fliegen" läßt. :|


    Zitat: Alexey
    Aber was Du hier ausführst ist totales Neuland für mich. Was meinst Du mit "in den Kurven klemmen lassen" ? Daß sich die Zuglast durch die Kurve deutlich erhöht im Vergleich zur Geraden ? Und das ist von der Kupplungseinstellung abhängig ? Das ist Hexerei für Fortgeschrittene.


    Ja genau das meinte ich. Auch das die Puffer in Kurven nicht mehr überlappen.
    Ursache für die Untersuchung war eine Einlassung von 232-Fan auf the-train, der die allgemeinheit darüber aufgeklärt hat, das
    ein solcher Wert 7.5e6 eben keine Hexadezimalzahl ist sonder eine Exponentialwert bei dem die Anzahl der folgenden Nullen des Wertes hinter dem e angegeben wird... also im Beispiel 75 000 000. Hex gelesen dagegen 7.1510 macht rechnerisch wenn man sich nun noch die Einheit N/m dahinter vorstellt natürlich "kaum" einen Unterschied.
    Da ham die Leute Jahrelang auf ner völlig falschen Basis dran rumgebastelt natürlich mit dem Ergebnis "Scheiß MSTS".
    Dabei gehts doch, natürlich nur mit der richtigen Mathematischen Basis.
    Baertram

    Nur weil es in den sechzigern kaum Farbfotos gab - heißt das nicht das die Zeit farblos war.

    Einmal editiert, zuletzt von baertram-01 ()

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen!
    @ Baertram und Robert,


    ich habe gestern mehrere Stunden versucht, den Effekt zu reproduzieren. Es ist mir nicht gelungen.
    Fakt ist, daß das aufgetreten ist, als wir die Erstfassung der Aufgabe getestet haben (Mai 2007). Heini7 war damals der Tester, er kann es bezeugen (falls er sich daran erinnert :D ).


    Das Problem bei den tschechischen Fahrzeugen ist, daß jedes Jahr 1-2 Updates kommen, dadurch hat man zig Versionen. Ich habe mir einiges davon archiviert und das gestern durchgetestet, bis Januar 2007.


    Möglich, daß die einzelnen eng-Versionen auf die jeweilige BIN-Version abgestimmt wurden. Das habe ich nicht getestet, ich habe nur mit 1.8.052113 getestet. Dafür spricht, daß z.B. 141 045 mit der eng von 2007 unter 1.8.052113 total ungenügende Fahrleistungen erbrachte (unter Last 10 km/h mit 100%).


    Grüße Cris

  • Schade, das das Feature nicht reproduzierbar ist.
    Ich weiß, das so einiges möglich ist, wenn man erst mal dahinter kommt wies geht.
    Baertram

    Nur weil es in den sechzigern kaum Farbfotos gab - heißt das nicht das die Zeit farblos war.

  • @ Chris,
    ich denke mal dass niemand Deine Aussage anzweifelt, ich für meinen Teil benötige keinen Zeugen.
    Ich war nur so enthusiastisch weil ich so eine Einstellung schon lange suche, und Keine finde.
    Bei der Strab, zu schnell hochgeschaltet, flog der Automat heraus, um die Motoren gegen Überlastung zu schützen.
    Wie vor beschrieben, habe die Lok mit 1000 Tonnen über die Steige gequält, und nichts ist passiert.
    Was man nur im F5 Monitor sehen kann, Sie schleudert bei jeder Kleinigkeit, und bleibt dann irgendwann stehen, was realistisch ist.
    Man sieht allerdings keine durchdrehenden Räder wie bei anderen Loks.
    Auch ein Wunschtraum von mir, begrenzte Menge von Sand.
    Das wollte sich Georg mal ansehen, bevor Er nichts mehr für den BinPatch gemacht hat, leider bleibt das jetzt ein Wunschtraum.
    Stelle Dir mal vor, ein Dampfer mit einem schönen Güterzug, über die Steige oder die Rampe, und Dir geht der Sand aus :eek: ein Traum.
    Da trennt sich die Spreu vom Weizen, man muss Fahren und Tricksen können, beim Dampfer Fahren gibt es ja einige Möglichkeiten :thumbup:


    Gruß RK54