Die Geldverschwendung geht in die nächste Runde DB und kein Ende

  • Der Wahnsinn geht weiter:

    Teure Fehlkonstruktion: Rund 100 fabrikneue Züge des Typs "Talent 2" für die Deutsche Bahn stehen wegen technischer Mängel auf dem Abstellgleis. Das Eisenbahn-Bundesamt hat nach Angaben der Bahn bislang keine Zulassung für Teile der Steuerung dieser Nahverkehrszüge erteilt. Bahn-Vorstand Ulrich Homburg drohte nun dem Hersteller Bombardier, bei anhaltenden Problemen andere Züge zu kaufen. Auch Bahnchef Rüdiger Grube mahnte den Hersteller in der "Leipziger Volkszeitung" zur schnellen Behebung der Mängel.




    Milliarden-Auftrag für Bombardier


    Homburg wurde in der Mitarbeiterzeitschrift "DB Welt" mit den Worten zitiert: "Klar ist aber: Wenn es der Hersteller am Ende nicht hinbekommt, dann kaufen wir eben andere Fahrzeuge."


    Es geht um Nahverkehrszüge der Baureihe 442, die bundesweit alte Eilzug-Kombinationen ersetzen sollen. Die Bahn hat 321 davon im Wert von 1,2 Milliarden Euro bestellt; 162 sollten bis Ende des Jahres zugelassen und im Einsatz sein, unter anderem auf der Moselbahn, zwischen Cottbus und Leipzig, bei der S-Bahn Nürnberg oder dem Rhein-Sieg-Express.


    Nur Tempo 100 möglich


    Bei der Baureihe 422 von Bombardier bemängelte die Deutsche Bahn teilweise nicht funktionierende Zugbeeinflussungsanlagen, so dass die Höchstgeschwindigkeit der Fahrzeuge auf 100 Stundenkilometer beschränkt werden musste und im Cockpit ein zweiter Lokführer mitfährt. Auch bei anderen Nahverkehrszügen klagt die Bahn über Kinderkrankheiten. Bei der Baureihe 440 des französischen Herstellers Alstom mussten ausfahrbare Trittstufen nachgerüstet werden und die Toilettenanlage hatte Aussetzer.


    Grube sagte: "Wir brauchen den Talent 2, und zwar dringend." Bombardier wolle die Probleme mit dem Fahrzeug bis Sommer in den Griff bekommen. "Ich kann nur hoffen, dass das auch endlich gelingt."


    In Kürze werde er erneut mit Bombardier-Chef Pierre Beaudoin über das Problem sprechen, kündigte der Vorstandschef der Bahn an. Sollte es keine schnelle Lösung geben, "müssen wir uns überlegen, wie wir damit umgehen". Die Bahn brauche die Triebwagen, um die Fahrpläne einzuhalten. Die Verzögerungen seien nicht nur ein Imageproblem, sondern auch mit höheren Kosten verbunden.



    Bahn-TÜV verweigert die Zulassung


    Nach Angaben der Bahn verweigert das Eisenbahn-Bundesamt - das ist der TÜV für Eisenbahnfahrzeuge - dies aber, soweit es die geforderte Höchstgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometer und den gekoppelten Betrieb betrifft, also das Aneinanderhängen zweier Züge für stark frequentierte Verbindungen.


    Viele der Züge stehen teils seit Monaten auf Abstellgleisen in der Nähe des Bombardier-Werks in Hennigsdorf, wo sie auch gebaut werden. Selbst wenn die Zulassung umgehend erteilt würde, "können wir die bereits gelieferten Triebzüge nicht sofort einsetzen. Sie weisen teils erhebliche Standschäden auf", sagte Homburg. Trotz Bewachung tragen einige Züge bereits Graffiti.


    Und Tschüß DB


    Gruß Guppy

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich kann mich hier nur noch wundern.


    Gegenüber Kunden und Gegnern des S21-Projekts spielt der Monopolist den starken Mann, aber bei der Industrie geht man mit Samthandschuhen zu Werke. Was steckt da dahinter?


    Erstaunlich auch, daß Hennigsdorf es nicht bringt. Dort sollte doch die Kompetenz vorhanden sein.
    Vermutung: Know-How-Verlust durch Generationswechsel, Fachwissen wurde nicht weitergegeben, jetzt sind nur noch "Manager" da ...


    Grüße Cris

    Straßenbahn fährt mit Licht.
    Straßenbahn stinket nicht.

  • Nun ja da stehen sich zwei Monopolisten gegenüber!!
    Was sollen die also Kraftmeiern?
    Außerdem, so wie ich die Bahn schätzen und lieben gelernt habe,
    dürften einige der "Bugs" Kundenwunsch gewesen, schließlich muß ja
    gespart werden, koste es was es wolle.
    Außerdem...
    Von welcher Kompetenz redest du?
    Von der die längst stempeln geht ?
    Bei diesen Übernahmen werden eben nicht nur die Firmenschilder
    am Werkstor gewechselt.
    Teure Stammkräfte werden dann gern gegen "flexiblere" Mitarbeiter
    getauscht.
    Gruß Baertram :(

    Nur weil es in den sechzigern kaum Farbfotos gab - heißt das nicht das die Zeit farblos war.

  • @alle,


    bin neu hier. Und kann's nicht lassen, gleich meinen Senf los zu werden:

    Bei der Baureihe 440 des französischen Herstellers Alstom mussten ausfahrbare Trittstufen nachgerüstet werden und die Toilettenanlage hatte Aussetzer.

    Die Aussetzer der Toilettenanlage sind leider immer noch nicht Vergangenheit, auch nicht bei der Agilis-Version (gehört der Hamburger Hochbahn, die sich aber zu Dumpingpreisen einen Großteil des Schienennahverkehrs in Nordbayern unter den Nagel reißen will). Und auf der Relation München-Passau fallen dann schon mal ganze 440er aus und werden durch Doppelstöcker der 1.(?) Nachwende-Generation ersetzt, mit 111ern bespannt, v. a. im Sommer ziemlich heiß und zugig, da ohne Klimaanlage.


    O deutsche Bahn, was ist bloß los mit dir? Ich würde ja so gerne Zug fahren, wenn's nur immer klappen würde, wenigstens mit den Anschlüssen ...


    Gruß nach Sachsen aus Bayern


    bayernlok

    Gruß aus Regensburg


    Reinhard

  • Hallo zusammen,


    Zitat

    Erstaunlich auch, daß Hennigsdorf es nicht bringt. Dort sollte doch die Kompetenz vorhanden sein.


    An Hennigsdorf liegt es nicht, die haben meines Wissens nach genügend Fachkräfte.
    Es sind meiner Meinung nach, wie schon erwähnt, die Manager, die schnellstmöglich liefern und kassieren möchten.
    Ungesehen der Folgen aus viel zu kurzer Testphase.
    Einst wurden Maschinen über 1 Jahr getestet, Probezerlegt, zusammengebaut, nachgebessert.
    Es wurde sogar, wie bei der DR 243, das Fahrpersonal maßgeblich an der Gestaltung des Führerstandes beteiligt.
    Aber das kann und will sich ja heute niemand mehr leisten, über einen Zeitraum ein Fahrzeug ausgiebig testen.
    Gebaut für die Bahn, getestet beim Fahrgast!


    Ich denke mal das Bombardier lieber im Flugzeugbau geblieben wäre, und Neuentwicklungen den Konstrukteuren überlassen hätte.
    Es gab gute Ansätze für Nahverkehrszüge, nicht nur aus Hennigsdorf.


    Gruß, Sven

    Die Bahn: Ein Traum, Ein Hobby, Ein Beruf, Eine Berufung!
    Baureihen: 139/ 140/ 151/ Taurus-Familie 182/ 183/ 1016/ 1116/ 1216/ 185/ 186/ 187 LM/ 189/ 193 Vectron/ 203.1/ 212/ 214/ 225/ V60 West/ V60 Ost/ G1206/ G2000/ VT612 / VT620;622/ VT642/ RS1 (VT 650)